Italien machts wie Deutschland: Tor zum 1:1 in der Nachspielzeit

Das Spiel des noch amtierenden Europameisters Italien gegen den WM-Dritten Kroatien war von den Fussball-Fans mit Spannung erwartet worden. Denn die Ausgangslage versprach eine offensiv ausgerichtete kroatische Mannschaft, die nur mit einem Sieg das Erreichen des Achtelfinales sicherstellen konnte. Bis zur 7. Spielminute der Verlängerung sah es so aus, als ob das klappen könnte. Denn Luka Modrić gelang in der 55. Minute das Kunststück, den Elfmeter zu verschiessen, aber 31 Sekunden später einzunetzen.

Viele Fahrzeuge führen gestern in der Stunde nach Spielende durch die Innenstadt. Nur wenige waren in den italienischen Farben dekoriert.

Die Squadra Azzurra behielt allerdings die Nerven. Der erst in der 82. Minute eingewechselte Mattia Zaccagni (20) schoss in der letzten der achtminütigen Nachspielzeit mit einem Traumtor den Ausgleich. Das italienische Team machte es wie die Deutschen tags zuvor bis zum Schluss spannend. Entsprechend waren die Reaktionen der italienischen Fans. Die Gesteinslavine, die etwa Antonio Valentino von der Seele rutsche, hätte fast seine Trattoria “Ponte Vecchio” in der Viktoriastrasse zum Einsturz gebracht.

Und von einem “Autokorso” im eigentlichen Sinne konnte, wie schon nach den Spielen fast aller Teams zuvor, keine Rede sein. Allein den türkischen Fans ist es bisher gelungen, so eine Art Autokorso auf die Räder zu stellen.

Im Ristorante Da Vinci zwischen Salinenstrasse und Neuruppiner Platz explodierte beim Ausgleichstor die Stimmung. Michele & Leonardo Prencipe samt Familien und Freunden feierten den Spielausgang wie einen Sieg. Spielentscheidende Szenen wurden noch bis gegen 0:30 Uhr auf dem Neuruppiner Platz mit allen nötigen taktischen Anweisungen nachgespielt. Natürlich gabs auch ein kräftiges Hupkonzert auf den Strassen der Innenstadt. Auf denen es – wie schon an allen EM-Spieltagen zuvor – nach Auskunft der Polizei wieder erfreulich friedlich blieb.