Die nagelneue Feuerwache Ost ist hochgradig starkregengefährdet

Von Claus Jotzo

Das nagelneue Heim des Löschzuges Ost wurde erst Anfang dieses Monats offiziell eingeweiht. Schon in der Bauphase hatte diese Seite darauf hingewiesen, dass der Neubau mitten in einem Oberflächenwasserabflussbereich liegt. Und die plaunungsseits getroffenen Vorkehrungen keinen ausreichenden Schutz bei Starkregenereignissen bieten: Oberflächenwasser wird in das Gebäude eindringen, wenn keine effektiven baulichen Maßnahmen ergriffen werden. Das sehen auch eine Reihe von ortskundigen Planiger Bürger*Innen so.

Ein Anwohner sprach das Problem in der Sitzung des Ortsbeirates am 6. Mai an. Und zeigte dort auch ein Video von den Wasserströmen, die schon bei normalem Landregen vom Geh- und Radweg über die Auffangrinne in das Grundstück fliessen. Einen weiteren Beleg für die Berechtigung der Sorgen um die Feuerwache lieferten die Niederschläge der letzten Tage. Die lagen deutlich unter 30 mm am Tag. Bei Starkregen fällt diese Menge (oder mehr) in einer einzigen Stunde. Trotzdem die Regenmenge also sehr niedrig war, konnte der Ackerboden oberhalb (südlich) der Feuerwache das Wasser nicht mehr aufnehmen.

Der ohnehin nur leichte Regen hatte zwei Stunden zuvor geendet. Trotzdem präsentierte sich der Acker oberhalb der Feuerwache Ost als Seenplatte.

Zwei Stunden nach den letzten Tropfen machte unser Fotograf das Bild einer Seenplatte in unmittelbarer Nähe der Feuerwache. Käme es in dieser Situation zum einem Starkregenereignis, würden tausende Kubikmeter Oberflächenwasser von Bosenheim kommend auf das städtische Grundstück strömen. Die dort vorgesehenen Auffangeinrichtungen könnten nicht einmal einen Teil dieser Menge aufzunehmen. Das sieht auch der Planiger Winzer Peter Lukas so. “Wenn ich in den Ortsbeirat gewählt werde, ist das eines der ersten Themen, um die ich mich kümmern werde. Die Feuerwache Ost muss auf jeden Fall geschützt werden”, kündigt Lukas an.

Peter Lukas ist Gemarkungsbeauftragter des Landwirtschaftsausschusses für Planig. Und geländegängig mit einem Quad unterwegs.

Es sei nicht im Sinne der Sache, wenn die Feuerwehrleute im Notfall das eigene Gebäude schützen müßten, statt Einwohner*Innen helfen zu können. Das es sich dabei nicht um ein theoretisches Problem handelt, hat der Fall der erst vor wenigen Jahren errichteten Feuerwache Nord bewiesen. Auch dort war das Stadtbauamt an den Planungen beteiligt. Auch dort wurde das Starkregenproblem nicht bedacht. Mit einer fatalen Folge: Wassermassen liefen vom Weinberg nördlich über die Charles-de-Gaulle-Strasse aufs Feuerwehrgelände. Und ins das Gebäude.