Die afrikanische Raubkatze (Serval), die am Donnerstag und Freitag letzter Woche durch Planig tigerte, hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Wie diese Seite bereits am Samstag (1.7.2023) berichtete, handelt es sich bei einem Serval um ein Tier, das auch in Gefangenschaft seinen „wilden“ Charakter behält. Wegen dem Wochenende trudeln die Stellungnahmen von der Redaktion dieser angefragter Behörden erst nach und nach ein. So stellte die Kreisverwaltung fest, von der Raubkatze bis zum Eingang der Verlustmeldung keine Kenntnis gehabt zu haben.
Der Kreis stellt fest: zuständig für die Suche und das Einfangen des scheuen Tieres sei allein die Stadtverwaltung im Rahmen der Gefahrenabwehr gewesen. Das Veterinäramt des Kreises habe sich trotzdem an der Suche beteiligt, um mit seiner fachlichen Expertise einen im Sinne des Tieres guten Ausgang der Suche zu ermöglichen. Denn wegen der Gefährlichkeit der Raubkatze für Haustiere und Kleinkinder wäre, so Kreispressesprecher Benjamin Hilger, im Falle eines erfolglosen mechanischen Einfangversuches auch die Betäubung des Tieres versucht worden. Das Betäubungsmittel wird in aller Regel durch einen per Blasrohr auf das Tier abgegebenen Pfeil initiiert.
Allerdings: nach einem Pfeilstich besteht bis zum Eintritt der Wirkung der Betäubung das Risiko, dass das Tier aufgeschreckt wird. Nicht selten kommmt es dann zu Unfällen mit Fahrzeugen, wenn das Tier auf eine Straße zu flüchten versucht. Viele Fragen sind nach wie vor unbeantwortet. So die, ob jene Person, die am Freitag den Abgang der Raubkatze meldete, über die Genehmigung zur Haltung einer Raubkatze überhaupt verfügt. Auch die Tatsache, dass der Serval bereits am Donnerstagvormittag in Planiger Gärten fotografiert wurde, die Verlustmeldung aber erst einen Tag später erfolgte, muss noch weiter aufgeklärt werden. Die Redaktion dieser Seite konnte dazu in Planig eine Erklärung in Erfahrung bringen.
Eine Bestätigung durch eine Behörde dazu liegt bisher nicht vor. Demnach war der Serval nur als Gast in Planig. Der oder die Eigentümer sollen das Wildtier beim Bewohner eines der neuen Reihenhäuser in der Mainzer Strasse zur vorübergehenden Betreuung abgegeben haben. Eine genehmigungsfähige, artgerechte Unterbringung ist dort selbstredend nicht möglich. Diese Umstände könnten auch erklären, warum es einen Tag dauerte, bis die Verlustmeldung erstattet wurde. Der Planiger Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf ist froh, dass das Tier “wohlbehalten gefangen wurde und keinen Schaden mehr nehmen und anrichten kann”.