Gastbeitrag von
Jörg Dindorf
Der verheerende Waldbrand nahe der Stadt Pirmasens beschäftigte in der vergangenen Woche auch die Brandschützer der Nahe-Region. So wurde etwa die Feuerwehrbereitschaft der Landkreise Bad Kreuznach, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück zur möglichen Unterstützung angefragt. Durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) erfolgte am Dienstag gegen 17:30 Uhr eine Verfügbarkeitsabfrage beim Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI), Werner Hofmann. Er und sein Stellvertreter Holger Schmidt setzten in der Folge die Meldekette in Gang, um die Einheiten aus dem Nahe-Landkreis zu informieren.
In gleicher Weise geschah dies in den beiden Nachbarlandkreisen durch die jeweils Verantwortlichen. In Summe hätten bis zu 40 Einsatzfahrzeuge und 170 Einsatzkräfte bereitgestanden. Darin enthalten sind u.a. vier vollständige Löschzüge mit je fünf Fahrzeugen sowie eine Komponente Löschwasser-Transport. Innerhalb von rund zwei Stunden hätte man sich Sammelraum treffen können und wäre somit bereits drei Stunden nach Alarmierung im Schadensgebiet eingetroffen. Glücklicherweise mussten die ehrenamtlichen Helfer jedoch nicht ausrücken, da es den örtlichen Kräften letztlich gelang, das Feuer einzudämmen.
Es handelte sich um die erste Realalarmierung der erst vor einem Jahr ins Leben gerufenen Feuerwehrbereitschaft. Die Führung um den BKI Werner Hofmann zeigte sich mit Ablauf und Ergebnis zufrieden. Sein Stellvertreter Holger Schmidt appellierte in diesem Zusammenhang erneut eindringlich, dass ein jeder die Empfehlungen zum richtigen Verhalten im Wald befolgt: „Grillen sollte nur an Orten mit entsprechender Genehmigung stattfinden. Es dürfen keine Zigaretten in den Wald geworfen werden und der Sicherheitsabstand zu brennbaren Gegenständen ist stets einzuhalten.
Wird dies berücksichtigt, ist uns schon sehr geholfen“, so Schmidt abschließend. Gegenwärtig gilt für den Landkreis Bad Kreuznach sowohl beim Waldbrandindex, als auch beim Graslandfeuerindex für unbewaldete Flächen die Warnstufe 4 von 5. Der zeitweise starke Wind stellt ebenfalls ein Problem dar, da aus einem kleinen Bodenfeuer schnell ein großer Waldbrand entstehen kann. Der Katastrophenschutz des Landkreises Bad Kreuznach behält die Warnstufen im Blick und informiert und warnt bei Bedarf.
Das für die Bevölkerungswarnung zuständige Team Medien betont, dass die Warn-Apps nicht gelöscht werden sollten: „Leider stellen wir fest, dass einige Zeit nach einem großen Ereignis die Abonnentenzahlen bei KatWarn oft wieder deutlich sinken”, sagte Dindorf. Aus diesem Grund empfehlen die Fachleute dringend, die App nicht zu löschen, selbst wenn sie längere Zeit nicht ausgelöst hat.
Jörg Dindorf ist Leiter des Teams Medien der Kreisverwaltung Bad Kreuznach; Symbolfotos Waldbrand: Team Medien