Anfang Juni, am internationalen Kindertag, kamen im Bad Kreuznacher Haus des Gastes auf Einladung der Gewerkschaft ver.di, mit der Kita-Sozialarbeit betraute Akteur*innen zusammen. Prominenteste und gleichzeitig sachkundige Vertreterin der Stadtverwaltung war deren Personalratsvorsitzende Annette Köllmeier. Ziel war es, nach mehr als anderthalb Jahren der Kita-Sozialarbeit in Rheinland-Pfalz, die aktuelle Situation zu bewerten und Forderungen an Politik und Träger*innen zu stellen. Die Anwesenden konstatierten, dass die Kita-Sozialarbeit, dort wo sie implementiert ist, ein großer Erfolg sei.
„Die Kita-Sozialarbeit wird von den Eltern gut angekommen. Sie ist ein wichtiger Baustein in unserem Bildungs-System geworden und muss weiter gestärkt werden! Jeder in die Soziale Arbeit investierte Euro bringt der Gesellschaft ein Vielfaches davon wieder zurück“, so Volker Euskirchen, bei ver.di zuständig für die Kitas auf politischer und tariflicher Ebene. Insbesondere dort, wo die Kita-Sozialarbeit professionell ausgestattet sei und sowohl eine Teamarbeit möglich, als eine koordinierende Leitungsfunktion vorhanden sei, gelinge die Arbeit gut.
Es gebe hier und da aber auch noch einige Probleme, die angegangen werden müssten. „Die meisten Probleme bereiten den Kolleg*innen die oft mangelhafte Ausstattung. In den wenigsten Einrichtungen sind geeignete Räumlichkeiten vorhanden, um mit den Eltern in Ruhe sensible Gespräche zu führen. Es fehlen angemessene Budgets für Sachkosten und Weiterbildungen. Gerade im ländlichen Raum sind die Betreuungsgebiete manchmal so groß, dass durch zu hohe Fahrtzeiten, zu wenig Zeit für die eigentliche und wichtige Arbeit übrigbleibt.
Hier müssen Politik und Träger*innen handeln!“ stellte Euskirchen fest. Mit den Worten „Wir halten die Gesellschaft zusammen. Wir sind systemrelevant!“ richteten die Teilnehmenden einen Appell an alle Verantwortlichen. Die soziale Arbeit stünde in der gesellschaftlichen Wertschätzung immer noch hinter anderen Aufgabenfeldern zurück. Sie sollen den „Worten auch Taten und Budgets folgen lassen“.
Quelle: ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Fachbereich D – Öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr