Diesen Innenstadtspaziergang am Freitagnachmittag vergangener Woche werden Vater und Sohn so schnell nicht vergessen. An der Einmündung der Fährgasse in die Beinde stolperte der fast Dreijährige an der Hand des Vaters einige Meter auf den eigenen Beinen, als eine Rattenmama mit ihrem vielköpfigen Nachwuchs Gassi ging. Ohne jede Scheu spazierten die Tiere am helligten Tag im Rudel über die kleine Grünfläche, um dann in einer Müllbox zu verschwinden.
Als der Bub die Tiere sah, stieß er einen spitzen Schrei aus und kletterte in dem Vater bisher unbekannter Geschwindigkeit, angetrieben von panischer Angst, am Papa hoch. Unserem Fotografen gelang es zwar am folgenden Tag die Müllablagerungen und ein Erdloch zu finden. Die Ratten selbst konnte er aber nicht im Bild festhalten. Am gestrigen Montagnachmittag (20.3.2023) kehrte er an die Stelle zurück.
Und bekam den entscheidenden Tipp auf das Rattennest von einer Nachbarin. Das befindet sich nämlich nicht vorn an der Strasse. Schließlich wollen auch die Ratten nach ihren nächtlichen Raubzügen einen ruhigen Feierabend geniessen. Sondern zwischen Gaststätte und Parkhaus Mühlenstrasse in einem abgesperrten Blindstück. Das ist nur von der Ostseite aus zu erkennen. Dort sind – illegal – kubikmeterweise Abfälle, Müll und Dreck gelagert. Das ideale Wohnumfeld für die Ratten.
