Protestwelle gegen innerstädtisches Containerdorf baut sich auf

Mit der Entscheidung, die Unterbringung von 214 plus X Flüchtlngen im Stadtgebiet in einer Geheimsitzung zu besprechen, hat die Stadtverwaltung diesem wichtigen Anliegen schwer geschadet. Fast zwei Dutzend Kommentare erreichten die Redaktion dieser Seite aufgrund unserer Exklusiv-Berichterstattung vom gestrigen Freitag. Diese Einwohner*Innen sprechen nicht nur eindeutig gegen die Errichtung eines Containerdorfes (“Isolation”) aus. Sondern kritisieren mit teils deutlichen Worten die “Geheimniskrämerei” der Verantwortlichen: “was verschweigen die uns?” ist eine der Fragen, die da aufgeworfen werden.

Aus der Tatsache, dass die Öffentlichkeit von der Beratung ausgeschlossen wurde, schlußfolgern Leser*Innen: “da soll was gedreht werden”. In den Sozialen Medien wird die Diskussion anders geführt. Dort wird die Aufnahme von Flüchtlingen insgesamt in Frage gestellt. Vom Merkelschen “wir schaffen das” ist nicht mehr viel geblieben. Statt dessen weisen Kommentatoren in der Facebook-Gruppe “Mein Bad Kreuznach” darauf hin, dass schon für die aktuelle Einwohnerschaft nicht genügend Wohnraum zur Verfügung stehe. “In meinem Freundes / Bekanntenkreis suchen viele eine Wohnung. Ich frage mich, wie das noch alles funktionieren soll.

Bis Deutschland im Kollaps untergeht? Wir können doch nicht die halbe Welt bei uns aufnehmen”, ist eine Meinung. Eine andere lautet: “hoffentlich finden die Familien die schon ewig suchen Wohnungen!!! Container-Wohnungen sollten vorerst reichen für andere!” Auch differenzierte Stellunganhemn sind zu lesen: “es wird zwar viel gebaut. Aber leider nur Eigentumswohnungen, da der Sozialwohnungsbau nicht rentabel genug ist. Es geht halt leider nur noch ums Geld und nicht mehr um die Menschen. Das ist leider in ganz Deutschland so. Bad Kreuznach und Bad Sobernheim haben auch keine Sozialwohnungen mehr.

Und die Neubauten alles nur teure Eigentumswohnungen. Berlin leider auch. Habe Bekannte mit 2 Kinder, die wohnen in ner 2 Zimmer Wohnung und bekommen leider nix größeres. Sowas ist einfach nur noch traurig”. In wenigen Stunden mit über 60 Likes ausgestattet wurde dieser Beitrag: “junge Familien finden keinen bezahlbaren Wohnraum und dann wirst du gezwungen noch Menschen aufzunehmen. Aber natürlich keine Container-Wohnungen. Wenn ich vor einem Krieg flüchten müsste, wäre ich froh man würde mir sowas anbieten. Aber in Deutschland muss es ja gleich eine Wohnung/Haus im besten Viertel sein.

Man sollte mal die Ansprüche etwas herunterschrauben oder den Wohnraum für jeden gleich gestalten, sonst wächst ganz schnell der Neid und Ausgrenzung statt Integration”. Für ein Containerdorf spricht sich diese Leserin aus: “also natürlich müssen dringend bezahlbare Wohnungen her. Das ist fakt. Aber Container sind im Gegenzug zu Wohnungslosigkeit denke ich hinnehmbar. Ich arbeite seit 2001 täglich in einem Bürocontainer. Er ist trocken, warm und gemütlich. Besser als nichts. Sammelunterkünfte sind zwar für die Integration nicht gut.”

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10.02.23 – “830 zusätzliche Flüchtlinge für den Kreis: so werden sie verteilt”
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