In keinem anderen Bad Kreuznacher Stadtteil wird dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine so umfassend die Energie entzogen, wie in Bosenheim. Während andere Freibäder mit Gas und Öl beheizt wurden, erledigt das für das Bosenheimer Bad schon seit Jahren allein die Sonne. Aber die Bosenheimer*Innen gehen noch viel weiter. Am gestrigen Dienstagabend (27.9.2022) tagte der Schwimbadförderverein. Nicht im Gemeindehaus. Sondern auf der Veranda des Funktionsgebäudes.
Im Freien. Ohne Heizpilze oder -decken. Als die Sitzung um 19:30 Uhr begann, betrug die Aussentemperatur 9 Grad (der Reporter dieser Seite hatte angesichts dieser Umstände schnell noch daheim seine Winterschutzkleidung geholt). Die zwei Dutzend Vereinsmitglieder, überwiegend Frauen, tagten rund 90 Minuten. In dieser Zeit sank die Temperatur auf 7 Grad. Ein Stadtratsmitglied wünschte bereits den kältebedingten Abbruch der Sitzung.
Doch die Vorstandsfrauen unter Leitung von Johanna Lorenz trotzten der Kälte. Und zogen die volle Tagesordnung formal korrekt durch. Unterstützt von einem last man standing: Dr. Volker Hertel. Der machte sich als Protokollant nützlich. Natürlich ohne stromverbrauchendes Laptop. Sondern mit Stift und Papier. Und mit dem Hinweis darauf, OrtsvorSTEHER (und nicht Ortsvorsitzender) zu sein, verzichtete er sogar auf seinen Sitzplatz.