Aufgespiesst: Motivation für die Teilnahme an Ausschußsitzungen

Eigentlich müßte die Anwesenheitsquote bei Sitzungen der städtischen Ausschüsse immer 100% betragen. Denn fast alle der vom Stadtrat gewählten Ausschußmitglieder haben den Einwohner*Innen als Kandidat*Innen bei der letzten Kommunalwahl versprochen, sich “Tag und Nacht” für sie einzusetzen. Natürlich kann es immer Mal zu gesundheits- oder arbeitsbedingten Ausfällen kommen. Aber dafür stehen jedem Ausschußmitglied bis zu fünf Stellvertreter*Innen zur Verfügung. Trotzdem sind in den vergangenen Monaten bei fast jeder Ausschußsitzung unbesetzte Plätze zu beklagen. Die Stadtverwaltung hat diesen Mißstand erkannt. Und reagiert.

Gestern Abend im Schulträgerausschuß: Peter Grüßner, Dr. Christa Schneider (beide SPD)
und Jörg Fechner (AfD) haben die Zahlenspiele der Verwaltung mit Humor genommen.

Mit einem bisher unbekannten Motivationsprogramm. Offensichtlich war am gestrigen Dienstagabend ein erster Test geplant. Das schlußfolgerten jene Ausschußmitglieder, die als erste im Sitzungssaal eintrafen, aus dem, was sie dort vorfanden: jeder Sitzplatz war statt mit einem Namensschild mit einem Zahlenkärtchen ausgestattet. Die gemeinsam schnell gefundene Erklärung: zur Belohnung von Anwesenheit lost die Verwaltung nach dem Sitzungsende kleine Preise aus. Ob es dazu kam, hat unser Redakteur nicht miterlebt, weil er die Sitzung – mangels hinreichender Motivation durch die Verwaltung – vorzeitig verlassen hat.