25 Sirenen benötigt, nur 12 vorhanden – teils sogar funktionsunfähig

Selten wurde der personelle Wechsel an der Spitze eines Amts der Stadtverwaltung auch inhaltlich so deutlich, wie dies beim Brandschutz der Fall ist. Seit dem 1. Februar diesen Jahres ist Kai Mathias stellvertretender Leiter. Am Montag dieser Woche nahm er, wie Oberbürgermeister Emanuel Letz, erstmals an einer Sitzung des städtischen Feuerwehrausschusses teil. Der Unterschied im Sitzungsverlauf im Vergleich zu den Beratungen unter Leitung von Ex-OBin Dr. Kaster-Meurer und der früheren Wehrleiterin Manuela Liebetanz war augenfällig.

Von links: OB Emanuel Letz, stellvertretender Amtsleiter Kai Mathias.

Während Dr. Kaster-Meurer mit umfangreichen eigenen Ausführungen Sachkenntnis vorzutäuschen versuchte und Manuela Liebetanz, gedeckt von der Vorsitzenden, immer wieder Ausreden und Nebelkerzen präsentierte, hielt sich Emanuel Letz sehr zurück. Und überließ es Kai Mathias Auskünfte zu erteilen. Und der stellvertretende Amtsleiter lieferte. Zu einer Vielzahl von Sachverhalten gab er fachkundig Informationen und Erklärungen. Und deckte damit – ohne jeden Ansatz von Schuldzuweisungen – Defizite und Versäumnisse auf. Eines dieser Details betrifft die Alarmierung der Bevölkerung.

Traditionell erfolgt diese mit Sirenen. Mathias machte deutlich, dass eine bereits vor Jahren in Auftrag gegebene Untersuchung das Ergebnis lieferte, dass davon 25 benötigt werden, um alle Ecken und Winkel des Stadtgebiets abzudecken. Tatsächlich gibt es nur 12 Sirenen. Und diese sind nicht einmal alle einsatzfähig. Daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Denn erst in den kommenden Wochen und Monaten wird die Kreisverwaltung eine europaweite Ausschreibung für alle interessierten Kommunen auf den Weg bringen. Kai Mathias ist sich daher sicher:

“Die im Haushalt 2023 eingestellten 320.000 Euro werden nicht kassenwirksam”, also ausgegeben. Denn die Ausschreibung wird locker sechs Monate in Anspruch nehmen. Und nachdem der Zuschlag erteilt ist, wird die bauliche Umsetzung Jahre dauern. Trotzdem wird die Haushaltsposition benötigt, weil die Stadt ohne sie nicht an der Ausschreibung des Kreises teilnehmen darf. Mit dem Bekenntnis “Sie machen mir Angst”, reagierte Helmut Kreis (CDU) auf die von Kai Mathias gegebenen Informationen. Ja, aber endlich werden relevante Fakten offen benannt. Und das macht vor allem Hoffnung. Den nicht ohne Grund lautet das einschlägige Sprichwort: “Gefahr erkannt, Gefahr gebannt”.