Ron Budschat: Jahrmarkt war kein Corona-Infektionsförderer

In den Wochen vor dem Jahrmarkt waren die Corona-Schutzmaßnahmen-Proteste auf eine sehr kleine Gruppe von Demonstrant*Innen reduziert. Vergleichsweise wenig im Verhältnis zur großen Zahl der Bedenkenträger*Innen, die vor dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt als “Corona-Infektionsförderer” warnten. Das Volksfest ist jetzt mehr als zwei Wochen beendet. Und bis heute wurde kein einziger Fall bekannt, in dem eine Infektion mit dem Jahrmarklt in Verbindung gebracht wurde. Tatsächlich hat sich in der seit Wochen im Kreisgebiet stabil verlaufenden Infektionsentwicklung keinerlei Veränderung ergeben. Auch die unzähligen Wein-, Vereins- und Firmenfeste der vergangenen Wochen haben nicht in einem einzigen nachgewiesenen Fall eine Mehrfachinfektion ausgelöst.

Dieses Bild vom Dezember 2021 wird es in diesem Jahr nicht mehr geben: damals saßen Ron Budschat und Landrätin Bettina Dickes bis in die Nacht zusammen, um Anordnungen aus Mainz aus dem Bürokratendeutsch feister Ministrialbeamter in die Sprache der Menschen an Nahe und Glan zu übersetzen. Ron Budschat hat die Kreisverwaltung zum 31.8.2022 verlassen.

Selbst die Urlaubsrückkehrer, zumindest der Teil mit schulpflichtigen Kindern, haben – anders als in den beiden Vorjahren – nicht zu einem signifikanten Ansteigen der Fallzahlen geführt. Was belegt: die aktuell verbreiteten Varianten des Virus sind erfreulich wenig virulent. Und führen in der Masse der Fälle zu erfreulich harmlosen Verläufen. An seinem letzten Arbeitstag als Leiter der Corona-Stabsstelle des Kreises hat Ron Budschat der Redaktion dieser Seite sein das Virus betreffende berufliche Vermächtnis wie folgt erläutert: “grundsätzlich entspannt sich seit mehreren Wochen die Corona-Situation im Landkreis Bad Kreuznach. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein:

1. rückläufige Testungen (allerdings gibt es bis heute keine Möglichkeit die täglichen Neufälle mit der Anzahl an Testungen ins Verhältnis zu setzen, weil den Gesundheitsämtern hierzu keine Daten zur Verfügung stehen). 2. rückläufige PCR-Tests: das Verhältnis zwischen positiven Schnelltests und positiven PCR-Test geht weiter auseinander. Dadurch vergrößert sich auch das Verhältnis zwischen vorhandenen Infektionen (Schnelltests) und veröffentlichen Tests (PCR-Tests). 3. allgemein rückläufiges Infektionsgeschehen. Aktuell erleben wir durch den Bad Kreuznacher Jahrmarkt keine Veränderungen dieser allgemeinen Entwicklung. Fast zwei Wochen nach Beginn des Volksfestes und über eine Woche nach dessen Ende bleiben die Fallzahlen konstant.

Die Zusammenkunft von rund 200.000 Besucherinnen und Besuchern im Rahmen einer Freiluftveranstaltung hat das Infektionsgeschehen also nicht negativ beeinflusst.Das belegt: ein Corona-Schutzkonzept für den Jahrmarkt war in diesem Jahr nicht vorgesehen und nach aktuellem Stand nicht notwendig. Die Entscheidung zur Durchführung dieser Veranstaltung in dieser Form war richtig, da sie jeder (m) einzelnen Besucherin / Besucher die Möglichkeit individueller Schutzmaßnahmen gelassen hat. Dazu zählten zum Beispiel der Besuch zu weniger frequentierten Tageszeiten oder dem Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung”.