Behindertenbeiräte: Schließung des Mobilen Reha Dienstes zurücknehmen

Gastbeitrag von
Clemens Bergmann und Hans-Dirk Nies

Stellungnahme der Behindertenbeiräte des Kreises und der Stadt Bad Kreuznach: im Leitbild der Stiftung kreuznacher diakonie aus dem Jahr 2014 heißt es: “Nicht aufhören anzufangen – professionelle, diakonisch – soziale Dienstleistungen haben einen Namen – kreuznacher diakonie”. Sicherlich muss auch die kreuznacher diakonie ihre Dienstleistungen kostendeckend anbieten. Doch was heißt dies genau? Gibt es keine Möglichkeiten innerhalb des großen Sozialunternehmens Stiftung kreuznacher diakonie einen Ausgleich zu schaffen zwischen den Leistungsangeboten die Gewinne erzielen und denen die ein negatives monetäres Ergebnis aufweisen? In der Vergangenheit zeigte sich dies bei der Schließung des Markthauses. Es setzte sich fort beim Rückbau des Geldautomaten der Sparkasse im Diakonie Krankenhaus, hier fühlte sich niemand innerhalb der kreuznacher diakonie bei Rückfragen des Behindertenbeirates (Kreis) zuständig und verantwortlich.

Das Café mit Kiosk ist geschlossen. Das bedeutet, zurzeit können weder Menschen mit Behinderung noch Patient*innen selbständig Geld abheben. Die jetzige kurzfristige Schließung des Mobile Reha Dienstes zeigt, dass die Stiftung kreuznacher diakonie offensichtlich nicht breit ist, ihr Leitbild glaubhaft umzusetzen, sondern Maßnahmen, die der Inklusion dienen, vernachlässigt. Menschen mit kognitiven und/oder körperlichen Beeinträchtigungen können nicht in stationären Reha Einrichtungen bzw. ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen rehabilitiert werden. Dies trifft insbesondere auch für ältere immobile Menschen zu, die im strukturschwachen ländlichen Umland von Bad Kreuznach leben. Physiotherapeutische, ergotherapeutische oder logopädische Praxen sind in den ländlichen Gebieten kaum zu finden.

Zudem ist die Koordination der verschiedenen Therapien für eine erfolgsversprechende Behandlung kaum möglich. Ebenso ist in der vertrauten häuslichen Umgebung ein Behandlungserfolg sicherlich besser zu gewährleisten. Eine fachlich gute Behandlung durch geschultes Personal würde die Genesungszeit erheblich verringern, Folgeschäden vermeiden sowie Schmerzen reduzieren. Dies wäre ein wertschätzender Umgang mit Menschen mit Handicap, und würde den Leitgedanken der Stiftung unterstreichen „diakonisch – soziale Dienstleistungen haben einen Namen – kreuznacher diakonie”. Als Vorsitzende der Behindertenbeiräte erwarten wir, dass die Schließung des Mobilen Reha Dienstes durch die Entscheidungsträger der Stiftung kreuznacher diakonie zurückgenommen wird.

Clemens Bergmann (Vorsitzender Stadt) und Hans-Dirk Nies (Vorsitzender Kreis) Behindertenbeirat