Landesarchäologie enthüllt heute Fakten zum Ebernburger Turm und mehr

Dr. Günter Brücken ist der wissenschaftliche Leiter der archäologischen Ausgrabungen auf dem Eckgrundstück Schloß- und Salinenstrasse. Bei den dortigen Bauarbeiten wurden u.a. Teile des Ebernburger Turmes freigelegt (diese Seite berichtete). Gestern besichtigte Dr. Brücken unmittelbar nach der Rückkehr aus einem dreiwöchigem Erholungsurlaub den Grabungsfortschritt seines Teams. Für heute hat der Fachmann von der Direktion Landesarchäologie Mainz seine Stellungnahme angekündigt. Beobachter*Innen der Grabung sind sich sicher, dass Dr. Brücken für die örtlichen Verhältnisse sensationelle Entdeckungen wird mitteilen können.

Denn schon jetzt steht fest, dass die in rund 400 Jahre alten Kupferstichen von der Stadt festgehaltenen Details zum Ebernburger Turm ebenso wie die von Karl Geib in seiner Topografie übermittelten Angaben zu dessen Standort eine späte archäologische Bestätigung finden. Die Stadt hat damit die einmalige Möglichkeit relevante Teile ihrer Geschichte zu dokumentieren und für nachfolgende Generationen zu sichern. Dazu ist allerdings sofortiges Handeln erforderlich. Da paßt es gut, dass sich heute ab 17:30 Uhr der städtische Planungsausschuss (PLUV) mit den vorläufigen Ausgrabungsergebnissen beschäftigen kann. Das Gremium tagt öffentlich im Sitzungssaal Brückes 2-8 (ehemals Telekom). Wilhelm Zimmerlin und Gerhard Merkelbach haben beantragt das Thema per Eilvorlage auf die Tagesordnung zu nehmen.

Eine weitere Bewährungsprobe für Oberbürgermeister Emanuel Letz. Der sitzt nach Rückkehr aus dem Urlaub seit gestern wieder an seinem Schreibtisch im Stadthaus. Wo er, wie er im kleinen Kreis gern erzählt, “vor lauter Email-Lesen nicht zur Arbeit kommt”. Die Erkenntnis, dass eine “bessere” Arbeit die Zahl der Emails reduzieren würde, ist wohl noch nicht gereift. Es wird mit Sicherheit eine große Zahl von an den OB gerichteten Emails auslösen, wenn die Stadt jetzt nicht alles dafür tut ihre Geschichte zu erforschen. Mit der schlichten Information, dass Bauträger und Landesarchäologie zwischenzeitlich den geschäftsüblichen Vertrag unterzeichnet haben, der den Forschern nicht wesentlich mehr erlaubt, als das, was ohnehin gesetzlich vorgeschrieben ist, ist es diesbezüglich nicht getan.

Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:

05.09.22 – “Zimmerlin und Merkelbach wollen “Ebernburger Turm” per Eilantrag retten”
02.09.22 – “Archäologische Sensation in der Salinenstraße: “Ebernburger Turm” entdeckt”