Anwohner*Innen beklagen zunehmende Verkehrsverstösse in historischer Neustadt

Im Bereich unterhalb des Kauzenberges galt einst ein Burgfrieden. Also ein besonderes Recht für die dort lebenden Menschen. Dieser Schutz endete im Mittelalter. In die danach beginnende Zeit von Willkür und Rechtlosigkeit fühlen sich einige Anwohner*Innen der historischen Neustadt durch die Tatenlosigkeit der Stadtverwaltung zurückversetzt. Besonders beim Verkehr. Vor dem sollen nach der Propaganda aus dem Stadthaus nicht nur die Einwohner*Innen, sondern auch Gäste geschützt werden. Denn Touristen sollen den Stadtteil beleben und wirtschaftlich fördern.

Dazu werden von der GuT und Steffen Kaul eigens Führungen organisiert. Ein Störfaktor: unfassbare Mengen von Radfahrenden wälzen sich durch die Mannheimer Strasse und die Alte Nahebrücke. Ganz legal. Denn dort verläuft der Nahe-Radweg. Von den Fußgänger*Innen wird allerdings die Fahrweise einzelner Zweiradpiloten als Bedrohung empfunden. Und noch aus einem anderen Grund wird es im Bereich zwischen Zwingenbrunnen und Klappergasse richtig eng. Unzählige Autos, deren Fahrer*Innen nicht im Viertel wohnen, befahren die für Passanten gedachten Verkehrsflächen.

Gestern wurden sogar Quads, vierrädrige Spaßmobile, mitten in der historischen Neustadt gesichtet. Diese verschafften sich laut eines Augenzeugen die Zufahrt am Poller vorbei, in dem sie um die Pauluskirche herumfuhren. Dort an der Kirche führt die Vernachlässigung durch die Stadtverwaltung zusätzlich zu einem anderen Problem: der Brandschutz wird behindert, weil die Stadt das an der Kirche ausgeschilderte Halteverbot nicht oder nicht im notwendigen Umfang kontrolliert.