Die KRN-Busse: der günstigste und bequemste Weg zum und vom Jahrmarkt

Entdeckt von
Gerd Cremer

Schon vor Jahrzehnten, als der Busverkehr in Bad Kreuznach noch von der Städtischen Betriebs- und Verkehrsgesellschaft abgewickelt wurde, gabs für den Jahrmarkt einen Sonderfahrplan. Denn bereits damals nutzten erfreulich viele Menschen im Umland und in der Stadt die Busse. Weil das auch damals bequem war. Und den Führerschein geschützt hat. Diese treuen Kund*Innen hätten in diesem Jahr beinahe auf den Service verzichten müssen. Denn die Stadtbus GmbH ist seit Monaten kaum in der Lage den regulären Betrieb aufrecht zu erhalten. Den Zusatzfahrplan an den Jahrmarkttagen hätte sie nicht stemmen können. Daher sprang kurzfristig die neue Busgesellschaft KRN ein.

Der KRN-Service für den Jahrmarkt 2022: schicke neue Busse, in denen kein Ticketverkauf stattfindet und Fahrscheine nicht vorgezeigt werden müssen und Kontrollen nicht stattfinden.

Das hat für die Jahrmarktsgäste gleich mehrere Vorteile: zum einen den, das der nächtliche Sonderfahrplan gefahren wird und alle Passagiere sicher nach hause kommen. Teils mit nagelneuen Bussen, die auch bei eingefleischten Autofahrer*Innen allein durch den Geruch die beliebte Neuwagen-Assoziation auslöst. Der zweite Vorteil besteht in den Kosten. Zwar gilt auch für die KRN-Jahrmarktsbusse der RNN-Tarif. Was bedeutet: wer eine Wochen-, Monats- oder Jahreskarte hat fährt ebenso entgeltfrei, wie die Inhaber*Innen eines 9-Euro-Tickets. Aber auch alle anderen Fahrgäste können praktisch kostenfrei mitfahren. Denn weil die KRN so kurzfristig eingesprungen ist, konnten ihre Busse nicht mehr mit Zahlsystemen ausgestattet werden.

Um Fahrgästen zu helfen war die KRN mit zwei Infoständen an der Busstation am Brückes vor Ort.

Rein rechtlich besteht zwar für jeden Fahrgast eine Pflicht zum Erwerb eines Tickets. So ist das bundesweit in der “Verordnung über die Allgemeinen Beförderungsbedingungen für den Straßenbahn- und Obusverkehr sowie den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen” geregelt. Und theoretisch könnten diese Tickets in jedem Bus mit Zahlsystem (z.B. ORN) oder an Ticketautomaten gekauft werden für die Fahrt mit den KRN-Jahrmarktsbussen. Aber, das hat die Redaktion von tourismusbeitrag-so-nicht exklusiv recherchiert: es finden keine Fahrscheinkontrollen in den KRN-Jahrmarktsbussen statt. Wer im Bus sitzt wird befördert. Hin und zurück. Das gilt nicht nur auf den innerstädtischen Linien inklusive Stadtteilen.

Sondern auch für alle KRN-Fahrten ins Umland, wie nach Sprendlingen, Neu-Bamberg, Wallhausen, Stromberg, Bockenau, Waldböckelheim usw. Also für alle Linien, die im KRN-Jahrmarktfahrplan angeboten werden. Mit einer Ausnahme: dem P&R-Verkehr vom Michelinparkplatz. Dort wird wegen des Parkens vor Ort kassiert. Bleibt die Frage, warum die KRN dieses sensationelle Angebot nicht selbst offensiv bewirbt. Das könnte, so ein Insider im Hintergrundgespräch, durchaus wettbewerbsrechtliche Gründe haben. Also sagt die KRN offiziell nichts. Verzichtet aber vollkommen auf Fahrscheinkontrollen. Und bietet damit praktisch einen für alle Mitfahrenden kostenfreien Service. Damit wird die KRN mit Sicherheit Neukunden fürs Busfahren gewinnen.