Im Kindergarten wollten fast alle mal Polizist werden. Beim Älterwerden hat die Lebenserfahrung die Reihen der Bewerber*Innen für die schicke blaue Uniform erheblich ausgedünnt. Es ist eben nicht jedermanns Sache, sich etwa von besoffenen Idioten anpöbeln und “Schlaubergern” belügen zu lassen – und dabei Ruhe und Gelassenheit zu bewahren. Aber in Momenten, wie sie unser Fotograf gestern im Bild festhalten konnte, da lebt das kindliche Interesse für die Polizeitätigkeit wieder auf.
Denn während gestern – wie an vielen Vortagen – der Verkehr im Norden der Stadt mehr stand als er sich bewegte (siehe unsere Berichterstattung “Stadt zwingt tausende Autofahrende in den Dauer-Stau”) durften die Beamten im Streifenwagen Sondersignale setzen. Und von der Stromberger Strasse kommend in wenigen Sekunden durch den Brückes quer über den Stadthausknoten in die Wilhelmstrasse davonbrettern.
Der durchschnittliche Stausteher benötigte für diese kurze Strecke am gestrigen Montagnachmittag (8.8.2022) mindestens 15 Minuten. Trösten wir uns mit der Gewissheit: zur Belohnung für die polizeiliche Sonderfahrt gabs bestimmt kein Eis obendrauf. Sondern eher die Auseinandersetzung mit uneinsichtigen Zeitgenossen. Dann doch lieber 15 Minuten länger im Stau stehen.
