Radfahren in Bad Kreuznach ist gefährlich. Das sagen die Betroffenen und sachkundige Beobachter seit Jahren. Hauptgrund ist die flächendeckend im Stadtgebiet unterlassene Kontrolle lebensgefährlichen Verhaltens von Autofahrenden. Unserer Fotografin gelang es einen Radler im Bild festzuhalten, der innerhalb weniger Sekunden gleich zwei Mal zum Opfer automobiler Rücksichtslosigkeit wurde. Die erste Szene spielte sich an der Einmündung der Bosenheimer Strasse in die Mannheimer Strasse am Südausgang des Löwenstegs ab.
Dort mußte der Radfahrer einem Einbahnstrassenleugner ausweichen, der verbotswidrig auf dem Radweg und in Gegenrichtung zur vorgeschriebenen Fahrtrichtung unterwegs war. Nur wenige Meter weiter wurde der Gehweg vollständig und der Radweg teilweise von einem Lkw zugeparkt. Der Radler mußte also jederzeit damit rechnen, dass ihm Fußgänger*Innen im Gegenverkehr begegnen, die – für ihn vorher unsichtbar – hinter dem Führerhaus des Lastwagen hervortreten.
Es ist bedauerlich, dass zwar Landes- und Kommunalpolitiker*Innen aller Parteien unablässig öffentlich von den Vorteilen des Radfahrens plappern, aber konkrete nötige Unterstützungsmaßnahmen unterlassen. So könnte sich Sonntagsredner Michael Simon MdL (SPD) bei seinem Parteifreund, dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewenz dafür einsetzen, dass speziell für die Kontrolle dieser Delikte zur Entlastung der Polizeiinspektionen vor Ort eine landesweit tätige Kontrolltruppe eingesetzt wird, die immer tageweise die tatsächlichen Problemstellen in den einzelnen Städten und Gemeinden kontrolliert und die Täter*Innen wenigstens abkassiert.