Aufgespiesst: Planiger Variante der Verkehrsberuhigung

Seit Jahren gibt es im Planiger Ortsbeirat immer wieder Initiativen zur Reduzierung der Geschwindigkeit auf der Mainzer Strasse. Der Vorschlag, die letzten 100 Meter auf den Kreisel zu mit Tempo 30 auszuschildern, wurde von den zuständigen Behörden nicht aufgegriffen. Um wenigstens die Einfahrt in den Ort durch reduzierte Geschwindigkeit sicherer zu machen, haben die Planiger jetzt zu einer Lösung gegriffen, die 98% aller Autofahrenden auch ohne ein einziges Schild bis auf langsame Schrittgeschwindigkeit abbremsen läßt. Zunächst wurde in Höhe der Einfahrt zum Parkplatz der Nahetalhalle eine Glasfaserkabel-Baustelle simuliert.

Das ist ganz einfach, da zum Verlegen von schnellem Internet jeder überall öffentliche Verkehrsflächen nach Belieben aufgraben darf. Den Kontrolleuren aus der Stadt fiel daher nichts auf. Auch wenn an der selben Stelle die echte Baumaßnahme schon vor einem halben Jahr stattfand. Und dann noch einmal bereits vor über einem Jahr (oder sollten wir tatsächlich in einer Welt leben, in der jeder Spakko lieber einen eigenen Strassenaufbruch bezahlt, statt sich mit anderen abzusprechen?) Dann wurde der Graben zunächst mit Schotter wieder aufgefüllt. Was kaum einen Effekt hinsichtlich der Geschwindigkeitsreduzierung nach sich zog. Gestern dann die ultimative Lösung: der Graben wurde asphaltiert.

Aber so, dass an beiden Seiten eine etwa vier Zentimeter hohe Kante entstand. Jetzt brettert da keiner mehr drüber. Sondern es wird rechtzeitig vorher massiv abgebremst. Dann gaaaaaaanz langsam darübergefahren (damit der Gummi und erst recht die Felge blos keinen Schaden nimmt), noooooch viel vorsichtiger wird die zweite Kante genommen. Und sich schließlich auf die zweite Achse konzentriert. Die Planiger waren schon immer pfiffig. Mit dieser Verkehrsberuhigung haben sie wieder einmal ein Meisterstück abgeliefert.