In der kommenden Woche müssen die Vorsitzenden der sieben Bad Kreuznacher Stadtratsfraktionen Farbe bekennen. Kämmerer Thomas Blechschmidt möchte dann von den ehrenamtlichen Kommunalpolitiker*Innen erfahren, ob diese der Stadthaushaltsgenehmigungsbedingung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion zustimmen – oder nicht. Die ADD verlangt eine Erhöhung der Grundsteuer B in zwei Schritten auf 550 Punkte ab dem 1.1.2023. Nur dann, wenn das und zusätzlich Einsparungen und / oder weitere Steuererhöhungen zur Reduzierung des Haushaltsdefizits vom Stadtrat beschlossen werden, wird es statt eines Nothaushaltes eine Genehmigung geben.
Um das Bosenheimer Bad in 2022 öffnen zu können, benötigt die städtische BAD GmbH einen Zuschuss von bis zu 150.000 Euro. Der darf laut Thomas Blechschmidt derzeit aus dem nicht genehmigten Haushalt nicht gezahlt werden, weil es sich beim Betrieb des Bosenheimer Bades nach seiner Einschätzung nicht um eine Pflichtaufgabe handelt. Blechschmidt möchte vermeiden auch mit dem zweiten Haushaltsentwurf für 2022 bei der ADD baden zu gehen. Daher hat er am Mittwochabend in Bosenheim im Rahmen einer Ortsbeiratsitzung einen Lösungsvorschlag vorgestellt, die die Fraktionen in die Pflicht nimmt (diese Seite berichtete).
Die sieben Fraktionsvorsitzenden sollen ihm und der ADD zusichern, dass die Grundsteuererhöhung von ihnen im Stadtrat mitgetragen wird. Ist diese Grundbedingung erfüllt, darf Kämmerer Blechschmidt der BAD GmbH die bis zu 150.000 Euro rechtsverbindlich zusagen. Was bei der Gesellschaft laut deren Geschäftsführer Klaus-Dieter Dreesbach unverzüglich Aktivitäten auslöst. So werde dann Wasser in die Becken eingelassen und der Betreiber für die vereinbarten Dienstleistungen verpflichtet, erklärte Dreesbach in der Ortsbeiratssitzung. Trotzdem werde es, so Dressbach, u.a. wegen der erforderlichen Wasserproben bis zu drei Wochen dauern, bis das Bad öffnen könne.
Glaubwürdig legte Dresbach dar, dass die BAD GmbH kein Interesse an einer Verzögerung der Öffnung habe. Dafür spricht auch, dass auf der Homepage der Gesellschaft die “voraussichtliche” Inbetriebnahme schon seit einiger Zeit für den heutigen Tag angekündigt wurde. Das ist natürlich nicht mehr zu schaffen. Aber sollte es kommende Woche von den Fraktionsspitzen grünes Licht geben, wäre immerhin eine Öffnung des Bades ein paar Tage eher als im vergangenen Jahr möglich. 2021 war der Eröffnungstag der 19. Juni. Auf genau diese Entwicklung hofft der Fördervereins Schwimmbad Bosenheim 1995 e.V. Und erinnerte die Kommunalpolitiker*Innen gestern mittels einer Pressemitteilung an ihren Beschluss vom März 2021, auch in 2022 150.000 Euro bereitzustellen.
Sympathisch offen bekennt Vorsitzende Johanna Lorenz, “regelrecht geschockt” gewesen zu sein, “als bekannt wurde, dass das Freibad wegen eines nicht genehmigten Haushalts erst im August – oder gar nicht öffnen wird”. Dabei habe man “doch so viel vor”. Und schon “mit Vollgas, Schweiß, Herzblut und viel Farbe das Freibad in Bad Kreuznachs Osten, zusammen mit der Belegschaft der BAD GmbH, toll hergerichtet”. Fachfrauliche Unterstützung gab es dabei von Malermeisterin Dagmar Silvery (Hackenheim). Diese “hat mit ihrem Team den Beckenrand, Kabinen und vieles mehr gestrichen – ohne einen Cent dafür zu verlangen. Eine so große Wertschätzung von einer Förderin des Freibads hat uns tief beeindruckt und dafür möchten wir auf diesem Weg nochmal ganz herzlich Danke sagen”, schreibt Johanna Lorenz.
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Die Pressemitteilung des Schwimmbad Förderverein Bosenheim 1995 e.V. im Wortlaut:
“Der Vorstand des Fördervereins Schwimmbad Bosenheim 1995 e.V. atmet nach der vorgestrigen Ortsbeiratssitzung Bosenheim wieder auf. Wir danken Herrn Blechschmidt für das Finden einer Lösung auf höchster Instanz. Wir waren – mitten den Saisonvorbereitung – regelrecht geschockt, als bekannt wurde, dass das Freibad wegen eines nicht genehmigten Haushalts erst im August – oder gar nicht öffnen wird. Dabei hatten wir doch so viel vor und haben schon mit Vollgas, Schweiß, Herzblut und viel Farbe das Freibad in Bad Kreuznachs Osten, zusammen mit der Belegschaft der BAD GmbH, toll hergerichtet.
Malermeisterin Dagmar Silvery (Hackenheim) hat mit ihrem Team den Beckenrand, Kabinen und vieles mehr gestrichen – ohne einen Cent dafür zu verlangen – eine so große Wertschätzung von einer Förderin des Freibads hat uns tief beeindruckt und dafür möchten wir auf diesem Weg nochmal ganz herzlich Danke sagen. Zum Glück gab es im letzten Moment aber wieder eine Kehrtwende für unser geliebtes Bad und nun warten wir ab, ob die Fraktionen des Stadtrates ihr Wort aus der Sitzung vom März 2021 halten. Nur von deren Entscheidung in der kommenden Woche hängt es nun ab, ob die Familien, Senioren und vor allem die Kinder im Kreuznacher Osten einen schönen Sommer gemeinschaftlich erfrischt verbringen werden”.