Stadtwerke konterkarieren Stadtratsbeschlüsse

Monatelang haben Planungsausschuss und Stadtrat um den Beschluß zur Klimawende gerungen. Immerhin drei Sitzungen benötigten die Gremien, um auf Initiative der Grünen “Steingärten” zu verteufeln. Dach- und Fassadenbegründung sind seit Jahren fromme Wünsche, die von Mitgliedern des Stadtrates und seiner Ausschüsse gebetsmühlenartig wiederholt werden. Ausgerechnet die Bad Kreuznacher Stadtwerke, zu über 50% direkt bzw indirekt über die BGK im Besitz der Stadt, konterkarieren diese Anstrengungen.

Am Hauptsitz der Stadtwerke wurde eine Fassadenbegrünung ersatzlos abgeschnitten. Und das Werbeschild für das erst vor rund zwei Jahren bezogene Kundenzentrum der Stadtwerke (“Stadtwerke Forum”) ist seit vergangenem Jahr in einem Steingarten plaziert. Dabei stellt die Stadt sieben der 13 Mitglieder des Aufsichtsrates der Stadtwerke (Manfred Rapp + Mirko Kohl, beide CDU, Dr. Heike Kaster-Meurer + Dr. Claudia Eider, beide SPD, Lothar Bastian, Grüne, Wolf-Dieter Behrendt, Fraktion FWG-BüFEP und Werner Lorenz, FDP).

Die Einwohner*Innen erleben das überall und vielfältig: von ihnen verlangen Stadtverwaltung und Politik alle möglichen Einschränkungen und Verzichte. Aber ein Teil der Kommunalpolitiker*Innen kümmert sich einen feuchten Kehricht um die eigenen Beschlüsse. Wasser predigen und Wein saufen – damit enttarnen sich viele der Umweltschwätzer als Scheinheilige. Dabei würden Vorbilder gebraucht, die die Bevölkerung zur aktiven Teilnahme an den dringenden Veränderungen motivieren.