Aufgespiesst: von Ukrainern nicht nur bei der Landesverteidigung lernen

Was ist die Aufgabe der Bundeswehr? Also nicht laut Gesetz. Sondern in der Lebenswirklichkeit. Dieter Nuhr hat da eine klare Antwort: die Bundeswehr ist eine Friedensarmee – weil für den Krieg nicht geeignet. Ihre Aufgaben demzufolge im Falle eines Angriffes: gucken, schauen und warten – bis richtiges Militär kommt. Soweit die Interpretation eines der großen deutschen Komiker. Der in diesen Tagen seinen allergrößten Respekt zum Ausdruck bringt für den Berufskollegen, der als Präsident der Ukraine die Rolle seines Lebens spielt.

Und für seine rund 40 Millionen Landsfrauen und -männer Vorbild ist bei der Landesverteidigung. Aber nicht nur in dieser Charakterfrage können sich die Deutschen eine dicke Scheibe bei den Ukrainer*Innen abschneiden. Wie gestern Abend im Schulträgerausschuss der Stadt Bad Kreuznach bekannt wurde, ist die Ukraine auch dem deutschen Bildungssystem weit voraus. Im Zusammenhang mit den Überlegungen, wie für die Flüchtlingskinder Schule weit weg von der Heimat organisiert werden kann, wurde deutlich: in vielen Fällen ist das gar nicht erforderlich.

Denn trotz Krieg, trotz russischen Panzern und Bomben, findet ein Teil des Unterrichts weiter statt: als Fernunterricht übers Internet. Auch für die geflüchteten Kinder überall in Europa. Was in Deutschland in den vergangenen Jahren coronabedingt mühsam und mit herben Rückschlägen erlernt werden mußte, funktioniert in der Ukraine sogar ab dem ersten Kriegstag: digitaler Unterricht. Soviel zum Weihrauch, den das rheinland-pfälzische Bildungsministerium immer wieder im Zusammenhang mit seinen “Tätigkeiten” zu verbreiten sucht. Es handelt sich halt doch nur um banalen Nebel mit Geruchszusatzstoffen.