Aufgespiesst: so genau wollen wir es gar nicht wissen

Bad Kreuznach plant den Bau einer siebten Grundschule. Konkret seit drei Jahren. Auch wenn der Bedarf in den vergangenen Monaten leicht nach unten korrigiert wurde: dreizügig mit der Option auf vierzügig muss sie schon sein. Was bedeutet: auch ohne die aktuellen Baukostensteigerungen müssen dafür 12 Millionen Euro plus X berappt werden. Wobei die Stadt auf einen Zuschuss von etwa zwei Dritteln aus Steuermitteln hoffen darf. Für den Stadthaushalt bleibt das Projekt trotzdem eines der teuersten in den kommenden Jahren.

Aber nicht nur das (fehlende) Geld sorgt immer wieder für Gesprächsstoff. Auch der Standort. Denn die von der abgewählten Oberbürgermeisterin Dr. Kaster-Meurer geführte Verwaltung versäumte es über Jahre hinweg, ein entsprechend geeignetes Grundstück sicherzustellen. Als der 2018 neu ins Amt gewählte Schuldezernent Markus Schlosser sich auf die Suche machte, waren schon nur noch B- und C-Lagen verfügbar. Und ein Standort nach dem anderen stieß auf Kritik. Oder platzte. Um den Bauzeitplan einzuhalten, müßte bezüglich des Grundstückes längst alles klar sein. Fakt ist aber:

Am Mittwoch wird erneut über den Stadtort im Schulträgerausschuss informiert. Wörtlich heißt es dazu in der Vorlage: “Erläuterungen hierzu erfolgen in der Sitzung”. So genau wollen wir es gar nicht wissen, stellen wir dazu zunächst einmal ironisch fest. Und merken an: wenn die Bürger*Innen, die all das bezahlen müssen, aber in dieser Weise ausgegrenzt werden, nach der OBin auch den aktuellen Mandatsträger*Innen die rote Karte zeigen, sollte sich keine(r) wundern. Denn diese Geheimniskrämerei beim Umgang mit Steuergeld ist schlicht unverantwortlich.