Wähler*Innen zeigen Dr. Heike Kaster-Meurer wo der Hammer hängt

Die Meinung unseres Redakteurs
Claus Jotzo

Erst seit 1994 werden die Bad Kreuznacher Oberbürgermeister*Innen in Urwahl gewählt. Also von den wahlberechtigten Bürger*Innen. Da die Amtszeit zumeist acht Jahre beträgt, fällt auf: gestern wurde bereits die dritte OB-Person abgewählt. 1994 war Helmut Schwindt der erste, den dieses Schicksal ereilte. Er verlor gegen Rolf Ebbeke. 2011 wurde Andreas Ludwig von Dr. Heike Kaster-Meurer abgelöst. Die wurde jetzt selbst aus dem Amt gekreuzt. Mit dem deutlich schlechtesten Wahlergebnis aller Verlierer*Innen. Es könnte sein, dass sich im Nachhinein der 4. Dezember 2019 als der Wendepunkt in der politischen HKM-Karriere herausstellen wird. Denn zuvor gab es bei Wahlen für sie mehr Höhen – als Tiefpunkte.

So die Wiederwahl 2014 mit absoluter Mehrheit. Und auch bei der Kommunalwahl im Mai 2019 schnitt Dr. Heike Kaster-Meurer, anders als ihre SPD, persönlich gut ab. Der Anfang vom Ende könnte sehr gut am 4.12.2019 in der Sitzung des Planungsausschusses (PLUV) liegen. Damals begründete die Oberbürgermeisterin, warum sie als Baudezernentin die von Andreas Schnorrenberger (“Meine Stadt”) nach Bad Kreuznach geholte und aufgebaut Eisbahn sperren ließ. Angeblich fehlte ein Papier hier. Und ein zweites dort. Die Tatsache, dass Eisbahnen bundesweit noch nie durch Unglücksfälle auf sich aufmerksam machten, spielte für HMK keine Rolle. Auch durch den Umstand, dass Schnorrenbergers Angebot Einwohner*Innen mit kleinem Geldbeutel ein echtes Wintervergnügen vor Ort ermöglichte, ließ sich Dr. Kaster-Meurer nicht erweichen.

Selbst von der bis dato beteiligungsstärksten Internet-Resolution und einer prallvoll Unterschriftenaktion zeigte sich die OBin unberührt. “Kalt und herzlos”, wie eine Kritikerin damals schrieb. Ihre am 4.12.2019 im PLUV zum Ausdruck gebrachte Leitlinie war vielmehr: “manchmal muß man einfach lernen wo der Hammer hängt”. Viele Bad Kreuznacher*Innen konnten das offensichtlich nicht vergessen. Und haben der Heike jetzt gezeigt, wo der Hammer tatsächlich hängt. Nämlich in den Wahlurnen. Ohne Machtmißbrauch. Ohne Korruption. Ohne Deals. Einfach nur mit ganz demokratischen “Tschüss-Heike”-Kreuzchen.

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05.12.19 – “Eisbahn: “Manchmal muß man einfach lernen wo der Hammer hängt”