Kreis entfernt Glasbruch nicht sachgerecht

Abfallverwertung und -entsorgung ist Kreissache. Also meistens. Das ist bundes- und landesgesetzlich so geregelt. Wobei zwischen den einzelnen Abfallfraktionen Unterschiede bestehen. Vereinfacht gesagt: Einweg-Glasgebinde und Plastikverpackungen müssen vom Dualen System Deutschland DSD (Grüner Punkt) entsorgt werden. Die Verbraucher bezahlen das mit dem Kaufpreis für die Produkte. Um sich das Einsammeln des Glases im Kreis Bad Kreuznach möglichst einfach zu machen, hat das für DSD auftretende Unternehmen mit der Kreisverwaltung einen Vertrag geschlossen.

Vor einer Woche gabs Glasbruch am Container. Und Sperrmüllabstellungen. Letztere wurden vom Bauhof …

Darin verpflichtet sich der Kreis für wenig Geld Containerstellplätze zur Verfügung zu stellen. Zumindest in der Stadt hat er die gar nicht. Dort, wo er Grundstücke besitzt, stehen zumeist gar keine Sammelgefäße. Wie vor der Kreisverwaltung. Oder auf den Schulhöfen weiterführender Schulen. Aus gutem Grund. Denn Containerstandorte machen Dreck, Lärm und Ärger. Noch heute haben die Stadtratsmitglieder den Blick der Bad Kreuznacher Oberbürgermeisterin vor Augen, als diese von einem Anliegen ihres Parteifreundes Hans-Dirk Nies (SPD) berichtete.

... entfernt. Der Glasbruch gefährdete weiter Passanten. Denn der Kreis reinigte nicht.

Der Genosse Nies ist nicht durchgängig krankgeschrieben, sondern zwischendrin immer mal wieder im Büro des Kreisbeigeordneten anwesend. An einem dieser Tage fragte er laut Dr. Heike Kaster-Meurer bei ihr an, ob der Landkreis auf dem Privatgrundstück der Meurers in der Alzeyer Strasse (“Ofen Freund”) Altglascontainer aufstellen dürfe. Aus gut nachvollzihebaren Grüden wurde daraus nichts. Denn der Kreis tut nichts, um die Nutzung dieser Container auf den eigentlichen Sinn zu beschränken. So werden illegale Müllablagerungen, die diese Seite seit Jahren ins Bild setzt, nicht unterbunden.

Es gibt dafür sogar eine aus Kreissicht nachvollziehbare Erklärung: die Entsorgung illegaler Müllablagerungen ist Sache der Stadt. Die Kosten dafür sind sechsstellig. Der Kreis hat nur eine einzige Aufgabe übernommen: den Glasbruch an den Containerstandorten zu beseitigen. Und auch dieser Aufgabe kommt er regelmäßig nicht nach bzw nur in unverantwortlichen Intervallen. Ein Beispiel hat unser Fotograf am Containerstandort an der Planiger Nahetalhalle fotografiert. Der dort vor Tagen abgelegte Sperr- und Hausmüll wurde vom Bauhof ordnungsgemäß abgeholt. Der Glasbruch vom Kreis viele Tage lang nicht entfernt.