ver.di: Erzieher*Innen-Warnstreik nicht mehr ausgeschlossen

Gestern wurden die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in Potsdam erneut aufgenommen. Diese wurden im Frühjahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie einvernehmlich vertagt. Es geht um über 40.000 Erzieher*innen in Rheinland-Pfalz und im Saarland, die direkt oder indirekt von diesen Tarifverhandlungen betroffen sind, ebenso etwa 8.000 Sozialarbeiter*innen und Beschäftigte in der Behindertenhilfe.

Bei den Verhandlungen geht es um Wertschätzung und Gerechtigkeit. ver.di hat den Forderungsdreiklang zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, zu notwendigen Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und zur finanziellen Anerkennung erneut deutlich gemacht. Dabei geht es insbesondere um gleiche Stufenlaufzeiten wie für alle anderen Berufsgruppen in den Kommunen und um eine den Berufsabschlüssen und Anforderungen angemessene Eingruppierung. Allerdings waren die gestrigen Verhandlungen aus Sicht von ver.di enttäuschend.

„Wir hätten uns schon gewünscht, dass die kommunalen Arbeitgeber konkreter geworden wären“, kritisiert der Tarifkoordinator für den Sozial- und Erziehungsdienst, Volker Euskirchen. Die Verhandlungen werden am 21./22. März fortgesetzt. In der kommenden Woche wird ver.di ausführlich mit den Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen in Rheinland-Pfalz und im Saarland diese Situation beraten. „Wir schließen bis zur zweiten Verhandlungsrunde einen größeren Warnstreik nicht mehr aus.

Die Beschäftigten werden wohl oder übel den Arbeitgebern Hilfestellung zum Nachdenken geben müssen“, stellt Volker Euskirchen in Aussicht. Wenn es zu Warnstreiks kommt, sind insbesondere die Eltern betroffen, die es während der Pandemie nicht leicht hatten. „Das ist ver.di sehr bewusst. Streik ist immer das letzte Mittel. Ehe es zu streikbedingten Einrichtungsschließungen kommt, werden wir die Eltern rechtzeitig informieren. Aber dafür liegt die volle Verantwortung bei den kommunalen Arbeitgebern und ihrer bisherigen Verhandlungstaktik“, sagt Euskirchen abschließend.

Quelle: ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienste