Auch Fair-Teilen muss gelernt sein

Die Meinung unseres Herausgebers
Antonio Valentino

An einigen Stellen im Stadtgebiet sind sie seit rund drei Jahren zu sehen. Fair-Teilen-Schränke. Ein Wortspiel mit dem Begriff “Verteilen”. Denn einer der Grundgedanken ist: die Sache, die der eine nicht mehr benötigt, kann der anderen Freude machen. Die Schränke schaffen einen physischen Austauschort zwischen denen die geben. Und jenen die nehmen. Das Modell eines neuen Konsumverhaltens benötigt ein geschütztes soziales Umfeld. Wie auf dem Platz vor dem Planiger Rathaus.

Sonst endet die gute Absicht als weiterer Müllschwerpunkt. Wie auf dem Gehweg in der Planiger Strasse vor dem AJK-Gebäude. Der dort aufgestellte Fair-Teilen-Schrank wurde bereits mehrfach umgeworfen und beschädigt. Statt Geschenke für Mitbürger*Innen wurde Abfall eingefüllt. Ein wertschätzender Umgang mit im Alltag noch nützlichen Dingen sieht gewiss anders aus. Die gesellschaftliche Realität im Bad Kreuznach des Jahres 2022 ist diese: selbst Fair-Teilen muss gelernt werden.