Aufgespiesst: Oster-Baum neben dem Originale-Brunnen

Den Anfang haben vor Jahren die Discounter gemacht. Stollen und anderes Weihnachtsgebäck werden seit dem bereits ab September angeboten. Kurz danach wurden bunt gefärbte Eier als Ganzjahresprodukt eingeführt. Seit ein paar Tagen setzt sich der Zerfall heidnisch-kultureller Traditionen auch mitten in Bad Kreuznach auf dem Kornmarkt fort. Mit einem Oster-Baum.

Ein oder mehrere Spaßvögel haben dort zwei von dieser Seite in der Vorwoche ins Bild gesetzte, zurückgelassene Weihnachtsbäume mit Ostersachen schick dekoriert. Und so einen Weg gefunden, um die nach 20 Tagen in der Wohnstube noch lange nicht kompostwerkreifen Weihnachtsbäume weiternutzen zu können. Blasphemie ist das selbstredend nicht. Wie die wenigen bestätigen können, die im christlichen Abendland mal in eine Bibel geschaut haben.

Dort kommen, sehr zum Erstaunen ganzer jüngerer Generationen, Worte wie Weihnachtsbaum, Weihnachtsmann, Weihnachtsgeschenke, Osterhase, Osternest und Ostereier gar nicht vor. Denn all das ist reine Folklore. Und hatte früher nur mit Marketing der Kirchen und heute mit Geschäftsmacherei der Konzerne zu tun. In der Bibel wird berichtet, dass Jesus einst die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel vertrieb. Wie sich die Zeiten geändert haben.