Seit dem Erlaß der “Allgemeinverfügung” (diese Seite berichtete) sind deren mögliche Folgen das Hauptgesprächsthema in der Innenstadt. Verbunden mit der bangen Frage: “halten sich die Spaziergänger daran – oder nicht?”. Ein Blick in die einschlägigen Sozialen Netzwerke macht Hoffnung auf einen gewaltfreien Montagabend. Denn Aufrufe zu offenem Widerstand oder gar Gewalt gibt es nicht. Statt dessen Erklärungen und Hinweise, die auf ein vollständig verändertes Veranstaltungsformat schließen lassen. So gibt es vereinzelte Erklärungen von Einzelpersonen und Fahrgemeinschaften, die sich ihren Innenstadtspaziergang nicht nehmen lassen wollen.
Aber ankündigen sich ausschließlich in einstellig kleinen Minigruppen bewegen zu werden. Vorzugsweise in Konstellationen, die von der aktuellen Coronaschutzverordnung sogar amtlich erlaubt sind. Ein zweiter Teil der Spaziergänger geht der Staatsmacht ganz wörtlich genommen aus dem Weg. Unter dem unausgesprochenen Motto “wir treffen uns da, wo die nicht sind”, werden alternative Standorte auf dem Kuhberg, am Hungrigen Wolff, im Kurgebiet/Salinental usw genannt. Das wären dann zwar konkrete Verstösse gegen die Allgemeinverfügung. Weil die ja ausdrücklich für das gesamte Stadtgebiet gilt.
Aber weil sich die Ordnungskräfte wegen des Schutzes der Gedenkveranstaltung auf dem Kornmarkt vor allem in der Innenstadt aufhalten, würde so eine Konfrontationssituation vermieden. Beide Seiten könnten das als Erfolg für sich verbuchen: die Polizei, weil die Montagsspaziergänge faktisch verhindert werden. Die Spaziergänger, weil ihre abendliche Freiluftveranstaltung trotzdem stattfindet. “Am Montagabend keine Randale in der Innenstadt” ist jedenfalls der Wunsch aller Gesprächspartner*Innen, die die Redaktion dieser Seite in den letzten Tagen traf.
Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:
21.01.22 – “Schlosser ordnet “unmittelbaren Zwang” gegen „Montagsspaziergänge“ an”
19.01.22 – “Polizei zwingt Corona-Spaziergänger zu Umweg durch den Kurpark”
17.01.22 – “Droht den “Spaziergänger*Innen” heute Abend Ungemach?”