Leserbrief des Dr. Andreas Popp zur Situation der Stadt(verwaltung)

Leserbrief von
Dr. Andreas Popp

Die Infektionszahlen steigen, Kontrollen der Auflagen zum Infektionsschutzgesetz aber unterbleiben. Denn das ist laut Herrn Schlosser „personell schwierig umzusetzen“. Drum steigen auch die Personalkosten in inzwischen dermaßen schwindelnde Höhen, dass der Haushaltsentwurf für das laufende Jahr von der Opposition berechtigterweise abgelehnt werden musste. Denn bereits vor etwa vier Jahren stellte das statistische Landesamt fest, dass unsere Stadt 18% mehr für die Verwaltung ausgibt (das waren 7,2 Mio) als der Durchschnitt vergleichbarer Städte!

Trotzdem wird von der OB gebetsmühlenartig wiederholt: „Uns fehlen (leider) die personellen Ressourcen“. Frage: wo verstecken sich eigentlich die inzwischen 48 Mio teuren (etwa die Hälfte des Gesamthaushalts kostenden) personellen Ressourcen? Ein Teil arbeitet und hält den Laden am Laufen. Der Rest ist freigestellt, spitzt Bleistifte oder ist langzeiterkrankt und blättert nichtsdestotrotz die Gehaltsbögen durch und freut sich über eine hübsche Coronasonderzulage. Das Personal leidet, wie man hört unter einem miserablen Arbeitsklima. Dazu die zuständige OB, ungewohnt wortkarg: „das wird überschätzt“.

Nach Allem, was man hört, wird das keineswegs überschätzt. Aber die OB redet sich (und uns) die Welt schon immer schön. Denn das kann sie gut, eine begnadete Blenderin. Fatal allerdings, dass sie damit unsere Stadt ruiniert. Derweil häkelt sie gemeinsam mit ihrem Gatten, der zufälligerweise auch Chef ihrer Fraktion ist, des Abends prächtige Personaldecken. Oder sie läßt sich fotografieren. Und gerade hat sie ein dermaßen schönes, uraltes Portraitfoto für ihren Wahlkampf rausgekramt, dass uns warm ums Herz wird, und wir zügig die Heizung runterdrehen.