Die Meinung unseres Redakteurs
Claus Jotzo
Schon die Anfang 2021 im Planungsausschuss vorgestellte Idee eines Hotels an der Stelle von Boecker machte Mut. Als dann der Öffentliche Anzeiger im Dezember letzten Jahres meldete, dass nach rund drei Jahren Leerstand wieder ein Modegeschäft (“Aachener”) mitten in die Fußgängerzone zieht, löste das vorsichtigen Optimismus aus. Gestern Abend im Ausschuss für Wirtschaftsförderung legte Projektmanager Dirk Steinert von Gebäudeeigentümer Immo1 die Karten auf den Tisch.
Wenn das Realität wird, was Steinert gestern vorstellte, gelingt schon im Oktober diesen Jahres ein großer Wurf für die Bad Kreuznacher Innenstadt. Für diese mehr als positive Einschätzung sorgte nicht nur die Preis- und Markeneinordnung des neuen Hauses (“Segment SinnLeffers”). Sondern vor allem der Name des hinter dem Multilabel-Modehaus Aachener stehende Investor: es ist kein geringerer als Friedrich-Wilhelm Göbel. Das deutsche Fachmagazin “Textilwirtschaft” nennt ihn ganz offen “eine außergewöhnliche Figur im Modemarkt”.
Wer die im untenstehenden Link zu findende Kurzbiografie gelesen hat, darf sich mit dem neuen Modehaus auf Innovation, Bereicherung des Angebotes und vor allem Belebung des Wettbewerbes freuen. Und auf einen Menschen, der unkonventionell denkt und handelt. Zu verdanken sind diese Informationen Wirtschaftsdezernent Markus Schlosser und Amtsleiter Michael Fluhr. Die hatten Projektentwickler Steinert nämlich nicht darauf hingewiesen, dass die Präsentation im Ausschuss, der per Videokonferenz tagte, öffentlich erfolgte.
Und als Schlosser den entsprechenden Warnhinweis in der laufenden Vorstellung gab, hatte Steinert “die Katze schon aus dem Sack gelassen”. Einer, der sofort erkannt hat, welche Bedeutung diese Ansiedlung für Bad Kreuznach hat, ist Mike Mattern. Der Inhaber des gleichnamigen Herren-Maß-Moden-Geschäftes in der Mannheimer Strasse 100, der 30 Jahre bundesweit für Modekonzerne große Häuser führte, freut sich für die Stadt: “Wenn ein Mode-Macher auf 2.640 Quadratermetern etwas zukunftsorientiertes hinbekommt, dann Göbel”.
Und bestätigt die Einschätzung von Dirk Steinert: “hochwertiger Herren- und Damen Modehandel”. Der Immobilienentwickler sicherte für das Gebäude in der Mannheimer Strasse 119 eine weitgehende Erhaltung der Fassade zu. Und eine Investition allein für das Modehaus Aaachener von “2 Millionen Euro”. Die sollen bis Oktober 2022 verbaut sein. Denn dann soll das “Aachener” öffnen. Erst danach möchte sich Immo 1 mit dem vierten und fünften Obergeschoß des Hauses beschäftigen. Dort sollen Wohnungen entstehen.
