Die Landfuhrbrücke hat ein Loch – aber nicht nur die

Die Meinung unseres Redakteurs
Claus Jotzo

Über gravierende Schäden an der Landfuhrbrücke hatte diese Seite am 21. August 2018 berichtet (“An der Landfuhrbrücke bröckelt es”). Inklusive eindrucksvollem Bildmaterial. Bereits im Mai 2018 legte die Stadtverwaltung dem Planungausschuss eine Übersicht zum Zustand der städtischen Brücken vor. Akuter Handlungsbedarf ergab sich daraus für die Landfuhrbrücke nicht. Diese Einschätzung hat sich in den Folgejahren geändert.

Jetzt finden endlich Sanierungsmaßnahmen statt. Natürlich wäre es hinsichtlich der Folgen für den fliessenden Verkehr besser gewesen, die verkehrsärmeren Sommermonate dafür zu nutzen. Aber da war ja schon die Innenstadt gesperrt, um die neuen Fahrradwege anzulegen. Und was sein muss, muss sein. Ärgerlich ist, dass es keine Vorankündigung der gestern für tausende von Autofahrer*Innen vollkommen überraschend angesetzten Maßnahme gab.

Was einmal mehr beweist: das ganze Geplapper von Bürgerfreundlichkeit usw ist so werthaltig, wie eine kleine Gummiente als Rettungsboot auf dem Ozean. Am Ende lassen öffentliche Verwaltungen (nicht alle, aber viele) die Bürger*Innen doch im Stich. Auch weil Fehlleistungen, wie diese Nichtinformation, intern keinerlei dienstrechtliche Konsquenzen haben.

Müßte die für dieses Projekt zuständige Person für die unterlassene Information der Öffentlichkeit und / oder die schlechte Organisation der Baumaßnahme eine Woche lang die städtischen Toiletten reinigen, würde so ein Fehler nie wieder vorkommen. Aber statt dessen gibt es zur Belohnung noch eine Corona-Zulage. Nicht nur die Landfuhrbrücke hat ein Loch. Ganz ganze System ist löchrig.

Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:

06.12.21 – “Dauerstau verärgert Autofahrende”
21.08.18 – “An der Landfuhrbrücke bröckelt es”

Die Ampeln wurden leider erst am Nachmittag aufgestellt.