Es sind viele tausend Autos, die Tag für Tag durch das Salinental Richtung Bad Münster fahren. Etwa einen Monat im kommenden Frühjahr werden sie sich mit dem Gegenverkehr eine Fahrbahn teilen müssen. Ampelgesichert versteht sich. Rund zwei weitere Monate ist stadtauswärts dann ein Umweg erforderlich. Der städtische Planungsausschuss (PLUV) hatte in seiner Sitzung am Donnerstagabend zu entscheiden, ob dieser kilometerlang über Rüdesheim, Traisen und Norheim führt (so hatte der Landesbetrieb Mobilität LBM das vorgeschlagen).
Oder vor Ort über Weyer- und Raugrafenstrasse (Idee des Stadtbauamtes). Das wenig überraschende Abstimmungsergebnis fiel mit 13 zu drei Stimmen für die kurze Variante aus. Statt für viele Menschen wird es jetzt für wenige eine dramatische Veränderung geben. Denn bisher beschränkte sich der Verkehr in der Weyer- und Raugrafenstrasse auf eine handvoll Anwohner. Ausser an Wochenenden, wenn Sportler und Besucher des Stadion Salinental den Waldparkplatz ansteuerten. Neu für die Bewohner dort: auch der ÖPNV wird durch ihre Wohnstrassen umgeleitet.
Lediglich Lkws müssen amtlich den langen Weg nehmen. Ob sie das tun ist natürlich eine ganz andere Frage. Abgesehen vom Ampelmonat dürfen die stadteinwärts fahrenden Autos die B48 wie gewohnt nutzen. Grund für die Verkehrsbeeinträchtigungen sind Bauarbeiten. Der Waldparkplatz, den die Stadtverwaltung “Mobilitätsstandort P2” nennt, wird vollkommen neu gestaltet. Die jetzige Ausfahrt wird zu einer kombinierten Ein- und Ausfahrt umgebaut. Inklusive Linksabbiegerspur für jene, die aus Richtung Westen kommen. Künftig können dort auch Busse parken. Neu gestaltet wird eine Querungshilfe, um sicherer über die Bundesstrasse ins Salinental zu kommen.
Die im PLUV vorgestellte Planung sieht eine lediglich im Fahrbahnbereich versiegelte Fläche vor. Die Restflächen sollen als als Grünfläche oder mit “versickerungsfähigem Material” (keine Sorge, anders als bei der Mobilitätsstation, wo jede Menge Geld versickert ist, geht das Material da nicht verloren. Die Tiefbauer meinen damit, dass das Material wasserdurchlässig ist) ausgestaltet werden. Um all das zu bauen sind drei bis vier Monate erforderlich. In dieser Zeit steht durchgängig nur eine, die südliche Spur der Bundesstrasse zur Verfügung, was die eingangs beschriebenen Regelungen erforderlich macht.