Günter Eich: “das ist geschäftsschädigend!”

Am Donnerstagnachmittag hatte die Stadtseite die Vollsperrung der Einfahrt in die Planiger Strasse von der Wilhelmstrasse aus für den Freitagmorgen angekündigt. Per Presseerklärung. Eine handvoll Redakteure wußten also bescheid. Anwohner und über ein Dutzend betroffene Geschäftsleute wurden nicht informiert. Mit fatalen Folgen. So büßte der portugiesische Kiosk Tomar (Planiger 3) 80% seines Umsatzes ein. Und das Copy-Center Eich (Planiger 11) erhielt eine wichtige Papiernachschublieferung nicht, weil der Lkw keine Zufahrt fand.

Geschäftsführer Günter Eich wurde von der Vollsperrung “vollkommen überrumpelt”. Als er den Anruf des Lkw-Fahrers erhielt, wandte er sich sofort an die Stadtverwaltung. Stadtpressesprecherin Isabel Gemperlein verwies Eich an Ordnungsdezernent Markus Schlosser. Der gab an eine Regelung veranlasst zu haben und sicherte einen Rückruf zu. Als der mittags bei Günter Eich anklingelte, war der Lkw längst beim über nächsten Kunden in Mainz. Eine Ordnungsamtsmitarbeiterin erklärte Eich, die Zufahrt für Lieferanten sei nunmehr über den Kreisel an der Capri-Bar möglich.

Für Günter Eich kam diese Regelung mehrere Stunden zu spät. Mindestens zwei Öffnungstage muss er jetzt ohne Papiernachschub auskommen. Und der Lieferant hat für den zweiten Anfahrtsversuch eine Kostenpauschale von 150 Euro angekündigt. “Dieses Verhalten der Stadt, im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht die einzige Zufahrt dicht zu machen, ist geschäftsschädigend”, ärgert sich Günter Eich. Von den Bauarbeitern hat Eich erfahren, dass der Bauzeitplan, der die Stadt zur am Donnerstag angekündigten Sperrung am Freitag zwang, vom Dienstag stammt. Eich dazu: “warum wurden wir Betroffenen nicht sofort informiert? Warum liegt eine so wichtige Information tagelang auf irgend einem Schreibtisch rum?”

Eine alternative Einfahrtsmöglichkeit hätte die Stadt über die Mathildenstrasse schaffen können. Aber hier ist ja über die Herbstferien eine Spielstrasse ausgewiesen. “Da spielen zwar nie Kinder”, wissen die Anwohner. “Aber die Realität interessiert Teile der Stadtverwaltung schon lange nicht mehr”.