Lebensgefahr für Fußgänger*Innen in der Rüdesheimer Strasse

Ein Zebrastreifen soll den schwächsten Verkehrsteilnehmer*Innen Sicherheit beim Überqueren von Strassen verschaffen. Bei dem am Steinweg über die Rüdesheimer Strasse ist genau das Gegenteil der Fall. Das Risiko auf dem Fußgängerüberweg dort angefahren zu werden, ist deutlich erhöht.

Wer hier rechtswidrig die Gegenfahrbahn nutzt, um die Umleitung zu sparen, kann von rechts den Zebrastreifen begehende Passanten erst sehen, wenn es zu spät ist. Die Fußgänger*Innen wissen das nicht und nutzen den Überweg arglos. Hier besteht Lebensgefahr.

Weil rücksichtslose Autofahrer*Innen die aktuelle Baustellen-Beschilderung mißachten. Und stadtauswärts auf der nur stadteinwärts freigegebenen linken Spur fahren. Um die Engstelle möglichst schnell zu durchqueren wird Gas gegeben. Und das in einem Bereich, von dem aus die Hälfte des Zebrastreifens wegen eines Baucontainers aus der falschen Richtung gar nicht einsehbar ist.

Wie mehrere Anwohner der Redaktion dieser Seite glaubwürdig versichert und mit Handyaufnahmen belegt haben, wird der durch die Baustelle gesperrte Abschnitt rücksichtslos dutzendfach am Tag in der verbotenen Richtung durchfahren. Unser Fotograf hielt sich am späten Sonntagnachmittag keine fünf Minuten vor Ort auf.

Und erlebte dann persönlich einen krassen Fall von Falschfahren mit. Eine Fahrzeugführerin lenkte ihren Pkw aus der Dessauer Strasse kommend entgegen der Rechtsabbiegerspur in die Rüdesheimer Strasse an der Baustelle vorbei und beschleunigte über den Zebrastreifen hinweg. Für einen diesen begehenden Passanten hätte diese Fahrzeugführerin nicht mehr rechtzeitig bremsen können.

Gekracht hat es nach Angabe von zwei Augenzeugen bereits am frühen Sonntagnachmittag. Mitten in dem nur stadteinwärts freigegebenen Strassenabschnitt prallten zwei Pkw aufeinander. Da der Falschfahrer seine Schuld sofort eingestand, wurde die Polizei nicht informiert.

Was den Autofahrenden recht ist, ist den Radfahrenden billig: wenige Minuten nach dem BMW befuhr ein Radler das gesperrte Teilstück. Wenn in einem solchen Fall etwas passiert, trägt die von allen korrekt am Strassenverkehr Teilnehmenden finanzierte Krankenversicherung zu 100% die Kosten. Warum eigentlich? Warum wird der unschuldigen Allgemeinheit eine 100%-Solidarität mit Egomanen, Faulenzern und Rechtsbrechern zugemutet? Wie lange mag das gutgehen, wenn Beitrags- und Steuererhöhungen erforderlich sind, um die 100%-Solidarität zu bezahlen?