In eigener Sache vom 7. Oktober 2021

Von Herausgeber
Antonio Valentino

Buongiorno, guten Tag,

es gibt Fälle, da hilft nicht mal mehr einer der einzigartigen Nahe-Rieslinge aus einer der Spitzenlagen. Da muss es einfach ein Primitivo sein. Aus einem alten Dorf in Apulien. Gegründet zu Zeiten des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation, lange bevor Kaiser Friedrich Barbarossa regierte. Den beschwerlichen Weg über die Alpen nach Bad Kreuznach beigebracht in einer Holzkiste, in der kaum Platz ist für sechs Flaschen. In der diese mit Stroh vor Schaden bewahrt wurden. Und nicht mit Plastik oder Pappe.

Wenn dann schon lange vor Mitternacht die erste Flasche in bester Gesellschaft genossen ist, wird klar: an Arbeit ist jetzt nicht mehr zu denken. Weil der Fall weit weniger wichtig wird, als die Freude auf die zweite Flasche. Auch wenn die in fröhlicher Runde nicht mehr ganz geleert wird, mag danach niemand mehr pflichtbewußt sein. Der süditalienische Wein zersetzt die teutonische Disziplin. Und läßt die Gäste ins Bett sinken. Weshalb die heutige Ausgabe einige Stunden später als üblich eingestellt wird. Ohne dass bei uns deswegen eine(r) ein schlechtes Gewissen hat. Eher einen dicken Kopf.