Fahrradgarage: Dr. Kaster-Meurer unterschlägt Idee von Emanuel Letz (FDP)

Am 1. Dezember 2020 wurde die Fahrradgarage in der Mobilitätsstation am Bahnhof offiziell eröffnet. Fraktion und Stadtverband der FDP waren damals vor Ort. Es gab weder eine Zugangskontrolle. Noch 180 Fahrrradständer. Noch Schließfächer. Noch war der Brandschutz vollständig installiert. Und und und. Die für insgesamt 3,6 Millionen Euro Steuergeld versprochene Ausstattung fehlte schlicht. Es dauerte über ein halbes Jahr, bis diese entscheidenden Details nachgearbeitet wurden. In der Weise betriebsbereit, wie seinerzeit im Planungsausschuss und im Stadtrat versprochen, ist die Fahrradgarage immer noch nicht.

Schlimmer ist: das den städtischen Gremien vorgelegte Nutzungsinteresse durch Radfahrende hat sich als Luftblase erwiesen. Statt der angekündigten bis zu 160 täglichen Abstellvorgänge sind es an vielen Tagen noch nicht einmal 10. In den ersten Wochen stand die Fahrradgarage vollständig leer (diese Seite berichtete mehrfach). Unter diesen Umständen überraschte am 9. September 2021 die Stadtverwaltung die Öffentlichkeit mit der Presseerklärung 100/2021. Über neun Monate nach der Eröffnung und der weitgehenden Ignorierung des Angebotes durch Radfahrende hat frau im Stadthaus erkannt:

“Die Stadtverwaltung Bad Kreuznach möchte den Mobil- und Infopunkt (MIP) am Bahnhof bekannter machen. Mit kleinen kulturellen Veranstaltungen unter dem Titel „Kultur im Rad-Parkhaus“ soll die neue Mobilitätsstation stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden”. Als erstes Projekt wurde die Trommlergruppe „Thunder Groove“ für den 18.9. angekündigt. Im letzten Absatz der Propaganda aus dem Stadthaus heisst es dann: “die Oberbürgermeisterin bedankt sich bei den verschiedenen Akteuren von „Kultur im Rad-Parkhaus“ für die schöne Idee und das Engagement”. Diese fantasiereiche Luftnummer von Dr. Heike Kaster-Meurer kann sofort als unwahr widerlegt werden.

Mal ganz davon abgesehen, dass sich bis heute “Akteure von Kultur im Rad-Parkhaus” öffentlich nicht vorgestellt haben. Wer wann erstmals die Idee formuliert hat, den Leerstand des schicken Gebäudes durch eine sinnvolle Nutzung zu beenden, steht fest. Das war der FDP-Stadtverbandsvorsitzende Emanuel Letz. Er formulierte bereits am 4. Februar 2021 in einer Presseerklärung: “vielleicht mit Events für die Jugend unserer Stadt und/oder Kulturveranstaltungen!?” Es sagt über die ideologische Verblendung in Teilen der Stadtverwaltung alles aus, dass nicht einmal derartige Fakten respektiert werden.