CDU fordert “normalen Radweg statt Baustellen-Flair”

Seit über einem Jahr ist der Pop-up-Radweg in der Gensinger Strasse nunmehr ein Reizthema. Eine (kleinere) Zahl der Befürworter und eine (größere) Zahl von Kritikern stehen sich unversöhnlich gegenüber. Dabei sind die Fakten eindeutig: es werden immer mal wieder Radfahrende gesehen. Allerdings mehr auf den Gehwegen, als im “Pop-up”-Bereich. Eine Kontrolle und Bestrafung der Falschradler findet ebensowenig statt, wie der Autofahrenden, die nach wie vor die Radbereiche befahren.

Warnbaken und gelbe Klebestreifen sollen endlich weg. Statt dessen “normale Radwege” fordert die CDU-Stadtratsfraktion.

Nachdem die Fraktion FWG / BüFEP bereits im vergangenen Jahr den – erfolglosen – Antrag gestellt hat, die Pop-up-Radwege schnellstmöglich zu beseitigen, meldete sich am vergangenen Wochenende die CDU-Fraktion zu Wort. Ihr Antrag läßt sich in der Forderung nach “einem normalen Radweg statt Baustellen-Flair” zusammenfassen. Unterzeichnet ist das Papier von Manfred Rapp (Fraktionsvorsitzender), Dr. Silke Dierks und Helmut Kreis (stellvertretende Fraktionsvorsitzende).

Der CDU-Antrag im Wortlaut:

“Für eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur – Mobilität für alle – Optimierung und Umwandlung des temporären Pop-Up-Radweges in der Gensinger Straße in einen normalen Radweg

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, eine vernetzte und nutzerfreundliche Mobilität ist essentiell für eine zukunftsorientierte Entwicklung von Bad Kreuznach als Lebens- und Wirtschaftsstandort, wo wir alle gerne leben und arbeiten möchten. Menschen möchten einfach, bequem, sicher und ohne großen Aufwand von A nach B kommen und es braucht intelligente Lösungen, um dieses Bedürfnis sicherstellen zu können. Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist Bestandteil dieser Zielsetzung.

Neben dem Erhalt der städtischen Straßen gehört auch eine angemessene Berücksichtigung der unterschiedlichen Verkehrsmittel von Auto, Rad, zu Fuß etc. dazu. Die Stadt Bad Kreuznach hat mit ihren Pop-Up-Radwegen eine Möglichkeit gefunden, um auf die besonderen Bedürfnisse von Radfahrern als Verkehrsteilnehmer aufmerksam zu machen. Ziel ist es, durch die Ausweisung von separaten Radwegen die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Kenntnisse bzgl. des Unfallgeschehens, des Verkehrsverhaltens, der Verkehrsabläufe zu gewinnen und zugleich verkehrssichernde und verkehrsregelnde Maßnahmen zu erproben. Der in der Gensinger Straße ausgewiesene Pop-Up-Radweg ermöglicht zudem mehr Platz im öffentlichen Straßenraum für die Radfahrerinnen und Radfahrer in Bad Kreuznach.

Auch konnte bei allen Verkehrsteilnehmern ein Rücksicht nehmendes, kooperatives Verkehrsverhalten unterstützt werden. Zugleich gilt es aber, städtebauliche, ästhetische Belange verstärkt ins Bewusstsein zu nehmen. So wurde von verschiedenen Bürgerinnen und Bürgern wiederholt bemängelt, dass der Pop-Up-Radweg das „Flair“ einer ständigen Baustelle in Bad Kreuznach vermittle. Auch ist manchen nicht ersichtlich, welche Geschwindigkeit, wann und wo einzuhalten ist sowie wie eine geordnete Verkehrsführung an den Kreuzungspunkten möglich sein soll. Viele Verkehrsteiler, insbesondere die Rechtsabbieger in die Viktoriastraße, fühlen sich verunsichert welche Ausfahrt sie zwischen den Barken nehmen müssen.

Die CDU-Stadtratsfraktion ist der Ansicht, dass die Einrichtung des Pop-Up-Radwegs in der Gensinger Straße grundsätzlich hilfreich war. Allerdings sollte jetzt, nach über einem Jahr der „Probephase“ eine Optimierung und eine Umwandlung des Pop-Up-Radwegs in der Gensinger Straße in einen normalen Radweg, wie in der Wilhelmstraße, angestrebt werden. Die CDU-Stadtratsfraktion beantragt daher, die Verwaltung mit der Prüfung folgender Punkte zu beauftragen:

Den Radweg an den Kreuzungspunkten mit dem Kfz-Verkehr mit roter und weißer Farbe zu markieren, um Konfliktsituationen zu vermeiden. Gut sichtbare Rad-Piktogramme auf die Fahrbahn aufzubringen, sowie den fließenden Verkehr, der aus dem Kreisverkehr am AJK Kulturzentrum kommt und in Richtung Gensinger Straße verläuft, zu optimieren, da eine Abbiegespur für den Pop-Up-Radweg in Anspruch genommen wird. Mit freundlichen Grüßen Manfred Rapp (Fraktionsvorsitzender), Dr. Silke Dierks und Helmut Kreis (stellvertretende Fraktionsvorsitzende).”