Wer schützt Fußgänger*Innen auf dem Gehweg?

In den Sommerferien wurde die Strassenverkehrsfläche in der Wilhelmstrasse neu verteilt. Es gibt jetzt an einigen Stellen breit rot markierte Fahrradwege. An anderen Stellen sind Fahrradsymbole und -streifen neu aufgetragen, um den Autofahrenden zu signalisieren, dass die Strasse schon lange nicht mehr ihnen allein gehört. All diese Maßnahmen haben allerdings nicht dazu geführt, dass Fußgänger*Innen auf Gehwegen, die für erwachsene Radfahrende laut StVO Tabu sind, besser geschützt wären.

Im Gegenteil. Es ist nicht nur der subjektive Eindruck vieler Redaktionsmitarbeitenden dieser Seite, sondern auch der der Einwohner*Innen, die sich bei uns melden, dass der zusätzliche Radverkehr sich überwiegend auf den Gehwegen abspielt. Wie gestern am späten Nachmittag auf dem westlichen der Wilhelmbrücke. Es gab zwar kaum Pkw-Verkehr. Was aber unzählige Radfahrende nicht daran hinderte, statt auf der Strasse auf dem Gehweg zu fahren. Soweit unser Fotograf Zeuge war, wurde nicht geklingelt und nicht gerast.

Aber der Redaktion dieser Seite sind keine Fälle bekannt, in denen Autofahrende, denen eine deutliche Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Autobahn durch die Polizei nachgewiesen wurde, straffrei ausgegangen sind, weil sie nicht gedrängelt haben und sich ohne Lichthupeneinsatz Vorfahrt verschafften. Wenn hier nicht endlich von den zuständigen staatlichen Stellen eingegriffen wird, sind Konflikte vorprogrammiert.