Karl-Rudolf “Hombes” Hornberger: die Inkarnation eines Kreuznachers

Gastbeitrag von
Hansjörg Rehbein

De Hombes feierte seinen 90. Geburtstag! Die meisten Menschen in seinem Alter bewegen sich mit dem Rollator fort. Nicht so Karl-Rudolf Hornberger. Zum Empfang im Haus der Stadtgeschichte anlässlich seines 90. Geburtstages kam „Hombes“ mit seinem Motorrad. Der Jubilar wurde reich beschenkt und hatte ebenfalls ein wertvolles Präsent für die Stadt in seinem „geistigen Gepäck“: seine umfangreiche Foto- und Büchersammlung, wofür sich Stadtarchivarin Franziska Blum-Gabelmann herzlich bedankte. „Seine Fotos zeigen auch ein Bad Kreuznach fernab der Postkartenidylle.“ Der Empfangsraum war dekoriert mit Bannern, die „Stiggelcher“ und Fotos vom Hombes zeigten.

Sein Freund Helmut Seid vom Sportlerstammtisch hat ihm dieses Foto aus dem Jahr 2020 geschenkt.

Es wurde nicht mit Superlativen gegeizt: „Lieber Hombes. Du bist ein Stück Kreuznach, ein Original“, begrüßte ihn Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer. Für Werner Fuchs ist er die „Inkarnation des Kreuznachers“ für seinen Sohn Matthias der „Altersrekordhalter der Hornbergers und ein außerordentlich seltenes Exemplar“. Matthias Hornberger, ein sehr erfolgreicher Unternehmer aus Baden-Württemberg, hielt die Laudatio auf seinen Vater, dem er auch in diesen bewegten Zeiten ein außerordentliches Standvermögen gepaart mit geistiger Fitness bescheinigt. „Bleib aufrecht auf Deinem Motorrad, solange Du kannst.“

Den Hombes gut getroffen hat Fred Lex (links). Dessen Zeichnung überreichte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer gerahmt als Geschenk der Stadt. Sohn Matthias (zweiter von links) hielt die Laudatio auf seinen Vater.

Mit seinem früheren Chef Werner Fuchs verbindet Karl-Rudolf Hornberger eine tiefe Freundschaft. Von 1946 bis 1992 arbeitete Hornberger bei der Sparkasse, Werner Fuchs war von 1980 bis 1996 Vorstand. Als Hornberger von der Welt der Zahlen als Fotograf in die bunte Welt der Marketingabteilung wechselte, begann eine Erfolgsgeschichte. Seine Fotos machten die Geschäftsberichte der Sparkasse so interessant, dass sie heute eine wertvolle historische Bedeutung haben. Seinen Platz in der Stadtgeschichte hat „de Hombes“ auch als Mundartautor. Allein 17 Bücher hat er geschrieben.

„Ich honn heit viel gut gemeende Worde geheert und honn mich arisch gefreit“, bedankte er sich gerührt. Traurig ist er darüber, dass „sei Muddersprach“, so wie er schreibt unn redd, vom Aussterben bedroht sei. Vergessen wollte auf keinen Fall seine Frau Rosel, die nach 65 Jahre Liebe 2014 starb und deren Tod ihn schwer traf. Froh ist er, dasser in seinem Alter noch sei „Herzblättche“ Veronika kennenlernte, mit der er viele schöne Stunden verbringt. Das wünschen wir auch weiterhin unserem Hombes und mit ihm seine Freunde, von denen viele Gäste auf seinem Empfang waren.