Die Bad Kreuznacher Italiener flippen aus: FINALE!

Spanien war ein grosser Gegner. Eine stark spielende Mannschaft, die die Italiener vor ihre bisher größte Herausforderung bei dieser Fußball-Europameisterschaft stellte. Vor dem Spiel war sich Antonio Valentino vom Ponte Vecchio nicht sicher, ob seine Squadra Azzurra das richtige Rezept gegen den Ballbesitzfußball der Iberer finden würde.

Und im Spiel selbst sah es dann ja auch lange Zeit so aus, als ob es nur eine Frage der Zeit bis zum 1:0 für Spanien ist. Bis Federico Chiesa in der 60. Minute für Italien traf. Den eigentlich gerechten Ausgleich im Wembley-Stadion (London) netzte Alvaro Morata in der 80. Minute ein. In der Verlängerung wollte keine der Mannschaften mehr einen Fehler machen. Was beiden gelang.

Die Entscheidung über den Einzug ins Finale der Fußball EM fiel daher im Elfmeterschießen (tröstlich: eine deutsche Erfindung), das die Italiener mit 4:2 für sich entschieden. Was die kleine italienische Gemeinde Bad Kreuznachs danach auf die Strasse stellte, läßt sich mit Worten kaum beschreiben. Ein dickes Kompliment richtet Antonio Valentino an die Polizei. Die jederzeit alles unter Kontrolle hatte. Aber genug Raum ließ für einige typisch italienische Momente mitten in Bad Kreuznach.

Forza Italia!
Ein vollkommen parteiischer
Einwurf von Claus Jotzo

Wer wie Norbert P.J. Baingo und ich am 8. Juli 1990 im Olympiastadion in Rom miterleben durfte, wie zehntausende Tifosi das deutsche Team mit “Germania”-Rufen gegen Maradona’s Argentinien angefeuert haben, der kann gar nicht anders: egal obs am Sonntag gegen England oder Dänemark geht: der muss Italien die Daumen drücken. Zumal schon lange keine italienische Fussballnationalmannschaft bei einem Tunier so erfrischenden Offensivfussball gezeigt hat.