Kindervergnügen auf dem Kornmarkt

Ende 2019 preschte Dr. Kaster-Meurer wieder mal mit einer ihrer Profilierungsaktionen in die Öffentlichkeit. Ohne jede Absprache oder auch nur Vorabinformation mit dem fachlich zuständigen Ordnungsdezernenten Markus Schlosser rief sie einen “Kriminalpräventiven Beirat” ins Leben (diese Seite berichtete). Nach zwei Presseveröffentlichungen schlief das Projekt wieder ein. Während die RAD AG auch in der Pandemiezeit fleissig und ergebnisreich weiterarbeitete, ruht der Dr-Kaster-Meurer-Beirat still vor sich hin.

Und wird erst passend zur OB-Wahl wieder geweckt, um den Einwohner*Innen Aktivitäten vorzutäuschen, die die Oberbürgermeisterin tatsächlich gar nicht leistet. Da freut es die kommunalpolitischen interessierten Beobachter um so mehr, dass die Showmasterin in den vergangenen Tagen eine elegante inhaltliche Retourkutsche bekam. Ohne die Vorgaben des städtischen Dezernatsverteilungsplanes auch nur anzutasten, hat Markus Schlosser seiner Vorgesetzten am vergangenen Wochenende gezeigt, wie man praktisch Politik für die Menschen macht.

Konkret: wie man als Ordnungsdezerent Defizite des von der Oberbürgermeisterin verantworteten Jugenddezernates ausgleichen kann, ohne formale Zuständigkeiten oder das Kollegialitätsprinzip zu verletzen. Schlosser genehmigte dem Schaustellerbetrieb Moser im Wechsel mit dem “Königs-Rad” ein Kinderkarussell auf den Kornmarkt zu stellen. Eine größere Freude hätte vermutlich nicht einmal kostenloses Eis am Stiel ausgelöst. Die Kleinen drehten sich unermüdlich im Kreis. Oder standen staunend vor dem Karussell. Die seitens der Jugendamts unterlassenen Angebote für Kinder in der Innenstadt wurden so in der Wahrnehmung der Betroffenen überkompensiert.