Gewobau-Aufsichtsratsvorsitz: persönliche Erklärung von Manfred Rapp (CDU)

Gastbeitrag von
Manfred Rapp

Im Nachgang zu den Aussagen von kommunalen Politikern sowie von politisch interessierten Bad Kreuznachern, die in diesen Tagen von Tricksereien, Lügereien und Kuhhändeln bei den Fraktionen, die die Oberbürgermeisterin zur Aufsichtsratsvorsitzenden der Gewobau GmbH gewählt haben, sprachen, möchte ich an dieser Stelle nur kurz Folgendes festhalten. Mein Ansporn vor 20 Jahren, mich als Bürger für das kommunale Gemeinwohl einzusetzen, mit neuen und frischen Ideen in der Praxis einer Kommune etwas im wahrsten Sinne zu bewegen, talentierte und engagierte Menschen zu entwickeln und zusammenzubringen – all das ist das Gegenteil von dem, was ich in dieser Woche als Kommunalpolitiker erlebt habe.

Es ging mir noch nie um Macht, um Machtspiele,um Gewinnen und Verlieren in der Politik, mir geht es einzig um das Wohl der Bürger. Und darum, dass nicht mehr Geld ausgegeben wird, als eingenommenwerden kann. So einfach ist das. In dieser Hinsicht habe ich mich als Stadtratsmitglied im letzten Jahr für eine Mitarbeit im Aufsichtsrat der Gewobau entschieden. Zum einen handelt es sich um eine wichtige städtische Gesellschaft, die das Wachstum der Stadt voranbringt und für einen sozialen Ausgleich in der Wohnungswirtschaft sorgt.

Zum anderen habe ich als Bankkaufmann bei einer großen rheinland-pfälzischen Volksbank über 30 Jahre hinweg u.a. Immobiliengeschäfte entwickelt, finanziert und umgesetzt. Zudem leite ich seit langer Zeit eine Hausverwaltung, kenne mich daher auch in der Praxis gut aus. Somit klingt es nach meinem Ermessen vernünftig, wenn, wie geschehen, meine Fraktion mich gebeten hat, mich für den Vorsitz im Aufsichtsrat der Gewobau zu bewerben, gemäß der Maxime, dass Kompetenz und Erfahrung im Immobilienbereich eine gute Grundlage für eine solche Bewerbung sind.

Mit meiner Bewerbung habe ich der Gewobau, deren Gesellschaftern und damit insgesamt auch der Stadt Bad Kreuznach ein Angebot gemacht. Mehr konnte ich nicht tun. Ich muss nicht verstehen, dass die Oberbürgermeisterin als städtische Gewobau-Gesellschaftervertreterin für den Aufsichtsrat kandidiert hat. Das heißt nämlich nichts anderes, als dass die OB sich selbst kontrolliert. Respekt, wer das kann.

Und, weiteren Respekt hat sie dadurch verdient, dass sie, so zeigt es der Bericht des Rechnungshofs mit seinen über 80 kritischen Prüfvermerken, sich auf noch offene Fragen dazu freut, ebenso wie auf tiefe Diskussionen zu den aktuellen Schwierigkeiten bei der Erschließung der „Weingärten“, für die sie die Verantwortung trägt. Mindestens eine Erkenntnis hat das ganze Theater „Wahl Aufsichtsrat Gewobau“ ganz sicher gebracht: Die Oberbürgermeisterin hat allen Bad Kreuznachern nun „mitgeteilt“, dass sie bei der nächsten Wahl in 2022 wieder antreten wird.

Manfred Rapp arbeitet ehrenamtlich im Rat der Stadt Bad Kreuznach mit und ist dort Vorsitzender der CDU-Fraktion