Heute Warnstreik im Einzel- und Versandhandel

Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen am 21. Mai 2021 zu den Einkommen im rheinland-pfälzischen Einzel- und Versandhandel kommt es nun zu den ersten Warnstreiks. Um der Forderung der Tarifkommission Nachdruck zu verleihen, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) alle Beschäftigten der Unternehmen KVB in Nieder-Olm, IKEA in Koblenz und Amazon in Koblenz auf, ihre Arbeit am 4.6.2021 ganztägig niederzulegen.

Wegen Schutz- und Hygienemaßnahmen werden die Streikenden sich nur zu kurzen Aktionen und für weitere Verabredungen vor den Betrieben versammeln, um dann anschließend in den Ausstand zu treten. „Die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel bescheren den Unternehmen durch ihre hervorragende Arbeit bemerkenswerte Gewinne. Diese Beschäftigten sind es, die in der Pandemie tagtäglich den ‚Laden am Laufen halten‘ und für die Kundinnen und Kunden da waren und sind. Verkäuferinnen und Verkäufer können sich nicht ins Homeoffice zurückziehen.

Darum verdienen sie Respekt und Wertschätzung durch eine faire Entgelterhöhung. Außerdem muss es für eine Branche, in der in Rheinland-Pfalz immerhin über 100.000 Menschen beschäftigt sind, vornehmlich Frauen, allgemeinverbindliche Tarifverträge geben“, so Monika Di Silvestre, Landesfachbereichsleiterin für den Handel bei ver.di und Verhandlungsführerin. Die Forderung der ver.di-Tarifkommission an die Arbeitgeber des Einzel- und Versandhandels in Rheinland-Pfalz sind wie folgt:

# Erhöhung aller Einkommen um 4,5 % plus 45 € monatlich
# Erhöhung des Stundenlohns der unteren Einkommensgruppen auf ein rentenfestes Mindesteinkommen von 12,50 € je Arbeitsstunde
# Die Laufzeit der Tarifverträge soll 12 Monate betragen
#Durch eine gemeinsamen Initiative mit den Arbeitgeberverbänden soll die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge im Einzel- und Versandhandel wieder erreicht werden
# Für tarifgebundene Krisenunternehmen/-betriebe bietet die Gewerkschaft ver.di differenzierte tarifliche Lösungen auf Unternehmens-/Betriebsebene zur Zukunfts- und Beschäftigtensicherung durch entsprechende Unternehmenstarifverträge an

Quelle: ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Fachbereich Handel