Einbahnstrassenleugner auch in der Klostergasse

Die Verkehrsverhältnisse in der Innenstadt spiegeln die gesamtgesellschaftliche Realität perfekt wider: die grosse Masse hält sich an Regeln. Ein kleine Minderheit nicht. Von der werden konsequent u.a. Einbahnstrassenschilder, rote Ampeln, Bushaltestellen, durchgezogene Linien, Vorschriften für Geh- und Radwege mißachtet. Das Schlimmste daran ist: so gut wie nie wird die Einwohnerschaft Augenzeuge, wie die Täter*Innen zur Verantwortung gezogen werden.

So wie Ende März letzten Jahres, als der dafür gar nicht zuständige städtische Vollzug erfreulicher Weise der Polizei aushalf. Und in der Wilhelmstrasse einen Wahnsinnigen stoppte, der vor einer roten Ampel stehend plötzlich Gas gab und diese ohne Rücksicht auf andere Autofahrer*Innen passierte. Gestern war wieder niemand da, der eine Einbahnstrassenleugnung mit Ansage bestrafte.

Schon das nicht nur im sozialwissenschaftlichen Sinne asoziale Parkverhalten des SUV-Kleingeistes auf dem Gehweg machte klar: der wird sich niemals an die Vorschriften für die Abfahrt halten. Denn die hätte ihn zunächst weit weg von der Salinenstrasse über die Klostergasse, in die Gymnasial- und weiter zur Schlossstrasse geführt. Es war klar, dass so ein “Held” diese Streckenführung als unter seiner Würde einschätzen – und rücksichtslos gegen die Einbahnstrasse ausfahren würde.

Genau so kam es dann auch. Wenn die örtliche Polizeiinspektion ihren wortreichen Ankündigungen nicht endlich Taten folgen läßt und angemessen kontrolliert, werden schlechte Vorbilder wie diese Nachahmer*innen finden. Und dann wird es genau die Unfälle geben, die durch die Verkehrsregeln verhindert werden sollen. Zum Schutz der Unschuldigen. Und weil sie über das Solidarsystem der Unfall- und Krankenversicherungen allen schaden.

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31.03.20 – “Städtischer Vollzug schnappt Rotlichtsünder”