ver.di: Alzeyer Luftfahrt Caterer will 108 Mitarbeiter entlassen

ALZEY – Wie das Unternehmen Evertaste GmbH gegenüber dem Betriebsrat bekannt gegeben hat, beabsichtigt die Geschäftsführung ab dem 30.6.2021 insgesamt 108 Vollzeitarbeitsplätze durch betriebsbedingte Kündigungen abbauen zu wollen. Als Grund gibt das Unternehmen, welches zwischenzeitlich von der Gate Gourmet Group aufgekauft worden ist, die seit letztem Jahr eingebrochenen Auftragszahlen als Folge der Corona-Krise an. Die Beschäftigten des Unternehmens befinden sich derzeit noch durch eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat in Kurzarbeit. Dies habe die Geschäftsführung kurzerhand aber gekündigt, weil in dieser ein betriebsbedingter Kündigungsschutz verankert war.

„Wir sehen hier überhaupt keinen Grund, die Kolleginnen und Kollegen, die jahrelang fürs Unternehmen geschuftet haben, auf die Straße setzen zu wollen und ihnen damit jegliche Existenzgrundlage zu entziehen“, empört sich der zuständige Gewerkschaftssekretär der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Marko Bärschneider. Man will hier offensichtlich nach dem Verkauf der Evertaste mit dem eisernen Besen durchs Unternehmen kehren. Die Gate Gourmet Group steht hier genauso in Ihrer wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung gegenüber den Beschäftigten aus Alzey wie die von ihr gekaufte Evertaste GmbH.

Nachdem die bundesweite gesetzliche Grundlage zur Verlängerung der Kurzarbeit infolge der Corona Krise bis zum 31.12.2021 geschaffen wurde und Corona selbst seinen Schrecken bis zum Ende des Sommers verlieren dürfte, werden die Fluggastzahlen auch wieder rasant ansteigen und zu einer Flut an Aufträgen bei dem Unternehmen führen. „Mitarbeiter jetzt auf die Straße setzen zu wollen, wenngleich Betriebsrat und Gewerkschaft die Kurzarbeitergeldverlängerung bis zum 31.12.2021 dem Arbeitgeber mit dem ursprünglichen Kündigungsschutz vorgelegt haben, ist mehr als unsozial und verantwortungslos“, so der Gewerkschafter.

Kündigungsschutzrechtlich ist die Absicht des Unternehmens mit einem hohen Prozessrisiko für das Unternehmen verbunden. ver.di rät jeder/m Beschäftigten gegen jede ausgesprochene Kündigung in jedem Fall gerichtlich vorzugehen. „Wir werden unsere Kolleginnen und Kollegen dabei unterstützen“, sagt Bärschneider abschließend.

Quelle: ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Fachbereich Verkehr