Danke an die Männer vom Bauhof

Es gibt eben Teile der Stadtverwaltung, die funktionieren. Der Bauhof ist eins davon. Nach dem Motto “Wehret den Anfängen” wurde die illegale Ablagerung einer zertretenen Haustür in der Pfeiffergasse beseitigt. Und damit verhindert, dass andere Müllkriminelle sich das Fehlverhalten eines Nachbarn zum Vorwand nehmen können, um selbst mit Dreck um sich zu schmeissen. Ein paar Meter weiter hat der Bauhof dann das genaue Gegenteil getan. Und eine falsch befüllt gelbe Tonne (das sind die einzigen, für die die Stadt noch zuständig ist) NICHT geleert.

Essensreste, Geschirr und viele andere Dinge gehören nicht in die gelbe Tonne.

Was ebenfalls zu 100% im Sinne der Bürger*Innen ist. Denn wie schon unser Bild zeigt, war überwiegend Haus- statt Grüner-Punkt-Müll eingefüllt worden. Und der gehört in die schwarze Tonne. Die kostet allerdings, anders als die gelbe, Geld. Und das sparen Hausbesitzer und Mieter gern ein. Gäbe es im Kreis Bad Kreuznach einen rechtskonform arbeitenden Abfallwirtschaftbetrieb, müßte dieser sich jetzt mit den Grundstückseigentümern in der Müllergasse in Verbindung setzen. Und denen grössere schwarze Tonnen verordnen. Was gerecht wäre. Und zu mehr Einnahmen führen würde.

Die Plastikteile dürften kostenlos im Wertstoffhof abgegeben werden, der Ex-Wäscheständer ist Sperrmüll, der sogar abgeholt würde. Hier zeigt sich das Versagen des hauptamtlichen Stadtteilbüros im Pariser Viertel, dass es nicht einmal schafft weinige hundert Menschen über einfachste Regeln bei der Mülltrennung und – entsorgung zu informieren.

Aber weil das Arbeit macht und zu oft unerfreulichen Gesprächen führt, bleibt der AWB untätig. Bisher kam er damit durch. Das hat sich in der abgelaufenen Woche geändert. Denn da hat ein Bad Kreuznacher Grundstückseigentümer beim AWB gegen die aktuell verschickten Gebührenbescheide Widerspruch eingelegt. Was nur der erste Akt ist. Wenn der AWB nun nicht umfassend Transparenz schafft, wird nicht nur das Verwaltungsgericht Koblenz, sondern auch das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz von den Mißständen in Bad Kreuznach Kenntnis erhalten.

Die zertretene Tür ist weg. Die Gefahr der Ansammlungen eines erneuten Müllberges vom Bauhof gebannt.

Das Wort, das im Kreishaus Angst und Schrecken verbreitet, heisst “Normenkontrollklage”. Geht die durch, kann Abfalldezernent Hans-Dirk Nies seine Sachen packen. Schon allein weil das viele wollen, werden die Erfolgsaussichten von Insidern als “ausgezeichnet” bezeichnet. Und dann ist Schluss mit den Mätzchen, die sich einige Provinzfürsten aus dem Kreisgebiet zu Lasten der Stadt haben einfallen lassen. Rechtzeitig vor der Kommunalwahl 2024 wird dann nämlich ein schlafender Riese geweckt: das etwa ein Drittel der Kreisbevölkerung, die in der Stadt lebt. Und die die Benachteiligung satt haben.