Aus der Shisha-Bar quer über die Strasse

Die Statistik ist eindeutig. Unfälle in der Folge des Missachtens einer durchgezogenen Linie häufen sich. Immer mehr Verkehrsteilnehmer*Innen nehmen die Strassenverkehrsordnung (StVO) als Regelwerk nur noch so wenig ernst, wie die Piraten ihren Kodex in der Kino-Blockbuster-Serie “Pirates of the Caribbean”. Mehr als eine Art Empfehlung, denn eine verbindliche Vorschrift. Das könnte auch an der Höhe des Bussgeldes liegen.

Das beträgt bei einem einfachen Verstoss nur 10 Euro. Allerdings. Werden dabei andere Verkehrsteilnehmer*Innen gefährdet oder kommt es zu einem Unfall, sind die Gerichte knallhart. Dann drohen 250 oder mehr Euro Bußgeld, 2 Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot. In Bad Kreuznach gibt es drei Hotspots für entsprechend regelwidriges Fahrverhalten: in der Salinen-, der Wilhelm- und der Hochstrasse.

Dort wurden wir gestern erneut Augenzeuge eines entsprechenden Fahrmanövers. Zunächst stand der Pkw auf der Hochstrasse vor einer Baustelle im Parkverbot. Wir wissen nicht, was er in der Shisha-Bar nebenan eingenommen oder abgeholt hat. Danach jedenfalls ließ er seine Reifen Gummi geben und drehte quer über drei Fahrspuren von Fahrtrichtung stadtein- in stadtauswärts. Unser Eindruck:

Von dem Innenstadt-Kontrollprogramm der hiesigen Polizeiinspektion hat dieser Verkehrsteilnehmer noch nichts gehört. Oder er weiß, was viele Beobachter vermuten. Es handelt sich um ein PP. Ein “Polizeiliches Placebo”. Den Leuten wird eine schöne Geschichte erzählt, damit sie die Hoffnung nicht aufgeben, es würde sich trotz Untätigkeit der Behörden etwas verbessern.