Falschparker gefährden Brandschutz in der historischen Neustadt

Es brennt in letzter Zeit häufiger in der Stadt. Nicht etwa weil ein Feuerteufel umgeht. Das können die Brandermittler der Bad Kreuznacher Kriminalpolizei in fast allen Fällen ausschließen. Die Brandursachen sind oft technischer Art. Fahrlässiges Verhalten von Hauseigentümern und Mietern kann allerdings nicht ausgeschlossen werden. Zum Beispiel letzte Woche in der Brucknerstrasse. Da wurde im Keller unbeaufsichtigt ein Ladegerät eingesetzt. Weil es vollständig verbrannte, ist die Beweisführung nicht möglich.

Auch beim letzten Brand in der historischen Neustadt (diese Seite berichtete) lag Fahrlässigkeit im Bereich des Möglichen. Menschen machen eben Fehler. Damit diese zu möglichst geringen Schäden führen, gelten strenge Vorschriften für den Brandschutz. Aber auch für die Aufstellung der Feuerwehr. Die Besetzung der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Kreuznach stellt nach Einschätzung von externen Fachleuten zumindest tagsüber die staatlich geforderten Einsatzzeiten zwischen Alarm und Vor-Ort-Eintreffen nicht mehr sicher.

Auch die Verbindung zwischen Mannheimer Strasse und Eiermarkt: zugeparkt. Wie die Fotos beweisen länger als die berühmten “5 Minuten”…

Daher werden mit einem Aufwand von mehreren hunderttausend Euro jährlich zusätzliche Stellen für Berufsfeuerwehrleute geschaffen. Die Feuerwehr wird damit zu einem immer größeren Kostenfaktor. Hauptgrund dafür: die Zeit. Denn wenn es brennt oder eine Rettungsmaßnahme mit Unterstützung der Feuerwehr erforderlich ist, zählt jede Minute. Angesichts dieser Tatsache ist mehr als erstaunlich, dass es die Stadtverwaltug zuläßt, dass die ohnehin schon engen Verkehrswege in der historischen Neustadt flächendeckend rechtswidrig zugeparkt werden.

Dort, wo im Notfall Feuerwehrautos durchfahren oder stehen müssen, parken gehfaule Anlieger und Anwohner ihre Pkw. Wie rücksichtslos die Ureinwohner dort ihre persönliche Bequemlichkeit vor alles andere stellen, hat unser Fotgraf am Sonntagnachmittag persönlich erlebt. Keine 10 Meter unterhalb der Brandruine in der Grossen Kannengasse, in der vor weniger Wochen eine Frau im Feuer starb, parkte ein stark angetrunkener Fahrzeugführer seinen BMW. Die sprachlichen Defizite können natürlich auch Folge einer intellektuellen Minderbegabung sein.

Parken in einer Fussgängerzone. In Bad Kreuznach wird das nicht kontrolliert.

Die noch aus über 1,5 Meter unangenehm wahrzunehmende “Fahne” ließ allerdings eher auf locker 1 Promille schließen. Aus der sehr eingeschränkten Bewegungsdynamik seiner Beleitperson und deren Lallen über ein angebliches von Ausserirdischen verfügtes Fotografierverbot für im Parkverbot abgestellte Autos, darf eine ähnliche Blutalkoholkonzentration geschlußfolgert werden. Im Falle eines durch einen technischen Defekt in einem der Nachbarhäuser ausgelösten Brand wären diese Subjekte nicht mehr in der Lage gewesen, die Autos zu entfernen.

So führt die aktuelle Stadtpolitik zu folgendem Ergebnis: auf der einen Seite werden hunderttausende von Euro mehr ausgegeben, damit die Feuerwehr schneller am Brandort sein könnte. Auf der anderen Seite werden Kontrollmaßnahmen unterlassen, die dafür sorgen würden, dass die Feuerwehr tatsächlich vor Ort schneller ankommen kann. Der Brand in der Grossen Kannengasse fand nachts statt. Praktisch ohne Behinderungen durch Autoverkehr. Am gestrigen Sonntagnachmittag hätte allein das Entfernen der Autos und der Betrunkenen zusätzliche wertvolle Minuten gekostet.

Auch in der Magister-Faust-Gasse, die die Zufahrt für Dutzende von Häusern darstellt, stehen Autos im Parkverbot. Statt schnellstmöglich den Brandort zu erreichen, sind die jeweiligen verantwortlichen Fahrzeugführer der Drehleitern gezwungen, zeitraubend langsam zu rangieren.