Wolfgang Heinrich und Georg Bürger: bitte noch 3 Tonnen

Ja. Es ist ungerecht, dass Imbißbuden und Eissalons beste Geschäfte machen. Und der Müll auf Kosten der Allgemeinheit entsorgt werden muss. Ja. Es ist ein erschreckendes Verwaltungsversagen, wenn genau diesen Geschäftemachern im vergangenen und in diesem Jahr für die Zeiten ohne Shutdown jeweils rund 100.000 Euro für die Sondernutzung öffentlicher Flächen erlassen wurden. Wieder zu Lasten der Steuerzahler*Innen. Und Eis- und Wurstverkäufer im Gegenzug von der Verwaltung nicht einmal verpflichtet wurden, je eine der grossen Sondertonnen für ihre Verpackungen zu finanzieren.

Aber: die Bilder vom Kornmarkt und der Rossstrasse von gestern Abend zeigen, dass die Gäste und Passanten gutwillig sind. Der Kornmarkt war trotz tausender Besucher*Innen den Tag über einigermaßen sauber. Und in der Rossstrasse befanden sich 99% des Verpackungsmülls auf und rund um die hoffnungslos überfüllten Mülleimer. Weil bis gestern Abend kein Wind ging, verteilte sich der Müll bis zu diesem Zeitpunkt in der Stadt nicht. Die Leute haben den Abfall also immerhin nicht einfach so liegenlassen oder weggeworfen.

Sondern zu den – überforderten – Entsorgungseimern gebracht. Ja. Wir wissen, dass von ganz schlauen Zeitgenossen in die grossen Tonnen auch illegal Hausmüll eingelegt wird. Aber soll die grosse Masse der ehrlichen Einwohner*Innen weiterhin unter der Minderheit von Egoisten und Asozialen leiden? Nein! Und daher stellt bitte auch zu den drei Mülleimern in der Rossstrasse noch je eine grosse Tonne. Ungerecht Falsches wird oft genug gemacht. Macht ihr bitte etwas ungerecht Richtiges.

Anmerkung der Redaktion: Wolfgang Heinrich ist als Bürgermeister zuständig für den Bauhof. Georg Bürger ist der Sachgebietsleiter der Stadtreinigung, der seine Männer trotz diverser Tiefschläge immer wieder zu einem Arbeitsniveau motiviert, das sich überregional sehen lassen kann.