Hunderte Rabenmütter und -väter in Bad Kreuznach?

Bis zu 120.000 Euro jährlich extra soll die Stadt künftig im Bereich der Kitas ausgeben. Das hat der städtische Jugendhilfeausschuss (JHA) am Mittwochabend als Vorlage für den Stadtrat beschlossen. Mit dem Geld soll für etwa 350 Kinder “wenigstens eine warme und gesunde Mahlzeit am Tag” finanziert werden. So begründete Oberbürgermeisterin Dr. Kaster-Meurer die im Haushalt nicht eingestellte und daher überplanmäßige Mehrausgabe. Mehrere Rednerinnen schlossen sich dieser Einschätzung an.

Betroffen schilderte die Oberbürgermeisterin, dass bis zu 350 Kinder in der Stadt nur in der Kita die Chance auf wenigstens eine gesunde und warme Mahlzeit am Tag haben.

Konkrete Fakten zu der dem Beschlußantrag zugrundeliegenden Unterstellung, derzufolge bis zu 350 in der Stadt lebende Kinder ohne die entsprechende Versorgung in der Kita sonst das ganze Jahr über keine einzige warme und gesunde Mahlzeit erhalten, lieferte die Verwaltung nicht. Auch in den Sitzungen der vergangenen Jahre hatte das Jugendamt dem JHA nie berichtet, dass etwa der Soziale Dienst bei seinen Familienbesuchen entsprechende Erkenntnisse erlangt hat.

Es könnte natürlich auch sein, dass diese Unterstellung gar nicht zutrifft. Kinder gehen nämlich – das müßte eigentlich jede(r) aus persönlicher Erfahrung wissen – mit gesundem Essen nicht immer wertschätzend um. So fand unser Fotograf gestern diesen Apfel …

Wäre dem so, gäbe es also in Bad Kreuznach hunderte Rabenmütter und – väter, läge ja eine erhebliche Kindeswohlgefährdung vor, auf die bereits viel früher hätte reagiert werden müssen. Zum Beispiel durch die Bereitstellung der nun beschlossenen Mittel. Da die entsprechenden Familien erhebliche finanzielle Mittel (Kindergeld, Wohngeld, Leistungen nach SGB usw) erhalten, die ja so berechnet sind, dass mindestens eine warme Mahlzeit am Tag davon zu finanzieren ist, läge ein massenhafter Mißbrauch vor.

… in einem Lebensmittelplastiktütchen weggeworfen in die städtische Grünanlage an der Stadtmauer hinter der VfL-Halle und dem Parkplatz Hochstrasse.

Durch Personen, die aufgrund der vielfältigen, mit Millionenaufwand bezahlten Beratungs- und Betreuungsprogramme, von denen sie erfaßt sind, eigentlich wissen müßten, wie sie richtig handeln sollten. Möglicherweise wird dieser erhebliche Widerspruch in der Stadtratssitzung angesprochen. Denn von den Menschen, die all diese Gelder über ihre Steuern und Abgaben aufbringen müssen, werden mit Sicherheit Antworten verlangt. Zum Beispiel auf die Frage, was die Stadt mit Eltern macht, die ihren Kindern nicht einmal ein Mal am Tag ein gesundes und warmes Essen zubereiten.